Venezuela / Politik

Regionalwahlen in Venezuela: Unklarheit über Umfragen

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Elías Jaua
Elías Jaua

Caracas. Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des venezolanischen Meinungsforschungsinstituts IVAD sieht den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten der Opposition und amtierenden Gouverneur des Bundesstaates Miranda, Henrique Capriles Radonski, als wahrscheinlichen Sieger der Gouverneurswahlen vom 16. Dezember. Laut der Umfrage unter 800 Wählerinnen und Wählern käme Capriles auf 54,5 Prozent der Stimmen, während sein Herausforderer aus dem Regierungslager, Ex-Vizepräsident Elías Jaua, 33 Prozent auf sich vereint. Damit würde Capriles im Vergleich zu den Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Oktober Terrain gutmachen. Damals unterlag er in seinem Heimatstaat Präsident Hugo Chávez knapp.

Die Umfrageergebnisse sind allerdings umstritten: Andere Institute wie das traditionell der Opposition nahestehende Institut Datanálisis sagen nach einigen Medienberichten einen Sieg des Kandidaten der Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV) voraus, in anderen Meldungen wird dies bestritten. Schon vor den Präsidentschaftswahlen vom 7. Oktober hatte es solche Unklarheiten über Meinungserhebungen und die Interpretation der Ergebnisse gegeben.

Während Jaua am Sonntag einen Plan zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit in Miranda präsentierte, warf Capriles der PSUV vor, sie habe während ihrer Regierungszeit vor 2008 zahlreiche Gelegenheiten ausgelassen, die Probleme des bevölkerungsreichen Bundesstaates zu lösen. Er denke nicht daran, Miranda "dem Castro-Kommunismus preiszugeben", sagte Capriles auf einer Wahlveranstaltung. Stattdessen solle die Bevölkerung am 16. Dezember an die Urnen gehen, um einen "Rückfall in jene dunklen Zeiten, die wir vor vier Jahren erlebten", zu verhindern.

Miranda gilt bei den diesjährigen Regionalwahlen als einer der am heftigsten umkämpften Bundesstaaten. Der nationale Trend scheint hingegen etwas klarer zu sein: Am 4. November prognostizierte das Institut IVAD einen Sieg der Kandidaten des Regierungslagers in allen Staaten mit Ausnahme der bereits seit 2008 von der Opposition regierten Carabobo, Miranda, Táchira, Nueva Esparta und Zulia.