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Neujahrsbotschaft von Präsident Chávez an die Streitkräfte

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"Comandante en Jefe" Hugo Chávez
"Comandante en Jefe" Hugo Chávez

Barcelona, Venezuela. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat sich in seiner ersten öffentlichen Wortmeldung seit seiner jüngsten Krebsoperation an die Streitkräfte des Landes gewendet. Anlässlich der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels übersendete er eine Grußbotschaft aus Havanna, wo er sich zur medizinischen Behandlung aufhält. Verlesen wurde sie von Vizepräsident Nicolás Maduro bei einer feierlichen Zeremonie von Militärs im Bundesstaat Anzoátegui.

"Mir ist auferlegt, erneut um meine Gesundheit zu kämpfen, um mich weiterhin mit voller Kraft dem Glück Venezuelas zu widmen", schreibt der Präsident in seiner Botschaft.

Bezugnehmend auf eine historische Rede des lateinamerikanischen Befreiungshelden Simón Bolívar, in der dieser die Gleichheit der Menschen zur Grundlage der Gesetzgebung erklärte, betont Chávez, man müsse den ungeheuren Beitrag der Nationalen Bolivarischen Streitkräfte in diesem Geiste anerkennen.

"Unbestritten ist die Rolle, die die Nationalen Bolivarischen Streitkräfte im kollektiven Aufbau einer gerechteren Gesellschaft, einer Gesellschaft im Übergang zum Sozialismus spielen", so Chávez. In den venezolanischen Streitkräften habe ein neues Denken Einzug gehalten, das es zu festigen und weiterzuentwickeln gelte. Die große historische Errungenschaft der "zivil-militärischen Einheit" sei zu schützen.

Die politische Karriere des heutigen venezolanischen Präsidenten begann 1992 mit einer Militärrebellion, bei der unter seiner Führung mittlere Ränge und Truppenteile sich von ihrer traditionellen Rolle als Repressionskräfte gegen die armen Bevölkerungsteile verabschiedeten.

Erst vor einer Woche war Verteidigungsminister Diego Molero Bellavia Spekulationen über eventuelle Auswirkungen der Erkrankung von Chávez in den Streitkräften begegnet. Auch bei einer Abwesenheit des Oberkommandierenden Hugo Chávez wüssten diese, was zu tun sei. "Sie sind vollständig darauf vorbereitet, den vom Führer der Bolivarischen Revolution seit 14 Jahren konzipierten Weg auch ideologisch fortzuführen", betonte der Minister.