Kolumbien: Gewerkschaftsverband ruft zum landesweiten Streik auf

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Fordert gerechten Mindestlohn: Kolumbiens Gewerkschaftsverband CUT
Fordert gerechten Mindestlohn: Kolumbiens Gewerkschaftsverband CUT

Bogotá. Gewerkschaftsführer in Kolumbien haben zu einem landesweiten Streik im Januar aufgerufen. Der Gewerkschaftsverband CUT (Central Unitaria de Trabajadores) will damit gegen die von der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und vom Kongress für 2013 geplante Erhöhung des Mindestlohnes um 22.800 kolumbianische Pesos (rund neun Euro) protestieren.

Domingo Tovar, Vorsitzender der CUT, bezeichnete die Erhöhung des Mindestlohnes auf nur 588.000 Pesos (circa 230 Euro) als "schäbig und respektlos". Die CUT werde Klage gegen das Dekret einreichen, das Präsident Santos in Zusammenarbeit mit den Unternehmern gemacht habe. Nach Informationen der Regierung seien Wirtschaft und Produktivität des Landes gewachsen. Es sei nicht akzeptabel, dass dies für den Mindestlohn der Arbeiter nicht in einem vergleichbaren Maße gelte, so Tovar.

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft, Moisés Gallego, kritisierte, dass mit dieser Erhöhung die wirtschaftlichen Probleme vieler Familien weiter bestehen bleiben, weil der Mindestlohn das Existenzminimum nicht sichert.

Nach Auffassung beider Gewerkschaftsführer soll der geplante Protest auch die grundlegende Problematik der Arbeit in Kolumbien einbeziehen: Wie und unter welchen Bedingungen Arbeitsplätze geschaffen werden, wer ein Recht auf Arbeit hat und wie Ausgrenzung, Ungleichheiten und Unterbeschäftigung bekämpft werden können.

Noch für diese Woche plant die CUT ein Treffen mit weiteren Gewerkschaften, um den nationalen Streik zu organisieren.