Venezuela / Politik

Regierung: Gesundheitszustand von Hugo Chávez hat sich verbessert

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Der Minister für Information und Kommunikation, Ernesto Villegas, verliest am Sonntagabend das
Kommuniqué
Der Minister für Information und Kommunikation, Ernesto Villegas, verliest am Sonntagabend das Kommuniqué

Caracas/Havanna. Der Gesundheitszustand des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez hat sich offenbar verbessert. Dies geht aus einem Kommuniqué der Regierung hervor, das Informationsminister Ernesto Villegas am Sonntagabend via Kettenschaltung in allen Fernseh- und Radiosendern des Landes bekannt gab. Trotz des "heiklen Zustandes" des Präsidenten nach der schweren Krebsoperation am 11. Dezember, sei "in den letzten Tagen eine günstige Entwicklung" festzustellen. Die Lungenentzündung sei unter Kontrolle, die Ateminsuffizienz müsse jedoch weiterhin behandelt werden. Hugo Chávez "ist bei vollem Bewusstsein und kommuniziert mit seinen Angehörigen, Ärzten und politischen Mitarbeitern und erhält alle wichtigen Informationen", heißt es in dem Kommuniqué weiter.

Am vergangenen Freitag war Vizepräsident Nicolás Maduro nach Havanna gereist, um Chávez zu besuchen. Informationsminister Villegas teilte über seinen Twitter-Account mit, Maduro habe dem Präsidenten vom großen Rückhalt in der Bevölkerung und den Streitkräften für die neue Amtszeit 2013-2019 und von der Kundgebung am 10. Januar in Caracas berichtet. Ebenfalls in Havanna befinden sich seit Samstag die beratende Generalbundesanwältin (Procuradora) Cilia Flores, der Präsident der Nationalsammlung und Vizepräsident der Regierungspartei PSUV, Diosdado Cabello, sowie Energie- und Ölminister Rafael Ramirez. Dort trafen sie am Sonntag mit Fidel Castro und Präsident Raúl Castro zusammen.

Die neuerlichen Besuche von Regierungsvertretern in Kuba wurden indes von der rechtsgerichteten Opposition in Venezuela scharf kritisiert. Leopoldo López, Koordinator der Partei Voluntad Popular sagte, die Politik Venezuelas werde in Kuba bestimmt, Havanna sei heute das tatsächliche "politische Zentrum" der Entscheidungen. López kritisierte auch den Besuch der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner in Havanna am vergangenen Wochenende. Statt nach Caracas zu kommen, habe sie sich mit Maduro und den Castro-Brüdern in Kuba getroffen, um über Venezuela zu sprechen. Kirchner war nach eigenen Angaben nach Havanna gereist, um "großen Respekt für Hugo Chávez und große Solidarität" zu bekunden. Darum bitte sie auch die Medien gegenüber dem erkrankten Präsidenten, sagte Kirchner nach einem Treffen mit Vizepräsident Maduro zu Pressevertretern.