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Venezuela überstellt Kuba Terrorverdächtigen

Francisco Chávez Abarca mutmaßlich an Bombenanschlägen in Kuba beteiligt. Salvadorianer plante Destabilisierung in Venezuela

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Francisco Chávez Abarca
Francisco Chávez Abarca

Caracas. Der international gesuchte Terrorverdächtige Francisco Chávez Abarca ist am Mittwoch von Venezuela an Kuba ausgeliefert worden. Die kubanische Justiz wirft dem Mann aus El Salvador die Beteiligung an mehreren Bombenanschlägen auf der Karibikinsel vor. Er soll unter anderem im Jahr 1997 an der Planung und Ausführung eines Attentats auf ein Hotel beteiligt gewesen sein, bei dem ein italienischer Tourist das Leben verlor. Chávez Abarca gilt als Verbindungsmann des Terroristen Luis Posada Carriles.

Chávez Abarca war am 1. Juli am internationalen Flughafen Maiquetía im Norden von Caracas festgenommen worden. Behördenangaben zufolge hatte er versucht, mit gefälschten Papieren nach Venezuela einzureisen. Die Ehefrau des Salvadorianers, Karla Trigueros, verdächtigte Medienberichten zufolge die venezolanischen Behörden, ihren Mann mit Hilfe des Geheimdienstes El Salvadors entführt und nach Venezuela gebracht zu haben. Der Präsident des mittelamerikanischen Landes, Mauricio Funes, dementierte jede Beteiligung der Behörden seines Landes.

Bei seiner Festnahme zeigte sich der von Interpol gesuchte Mann kooperativ und gestand vor laufenden Kameras des Nachrichtensenders Telesur, im Auftrag Posada Carriles' zu handeln. Mittelsmann sei der Guatemalteke Daniel Barrundia gewesen, welcher wiederum Verbindungen zur kubanischen Exilorganisation "Cuban American National Foundation" hat. Chávez Abarca gab an, dass sein Auftrag gewesen sei, im Vorfeld der venezolanischen Parlamentswahlen im September mit gewalttätigen Aktionen für Destabilisierung zu sorgen. Um mögliche Verbindungen zur venezolanischen Opposition zu untersuchen, richtete die Nationalversammlung eine Untersuchungskommission ein.