Venezuela / Soziales

Mehr Lehrer und Computer für Venezuelas Schulen

Bis 2019 sollen in Schulklassen zwei Lehrer 20 Kinder betreuen. Projekt Canaima stattet Schüler mit Laptops aus

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Minilaptop für den Gebrauch in der Grundschule
Minilaptop für den Gebrauch in der Grundschule

Caracas. In Venezuela soll der Betreuungsschlüssel in Schulen in den nächsten neun Jahren so verbessert werden, dass zwei Lehrer maximal 20 Kinder betreuen. Dies erklärte der venezolanische Präsident Hugo Chávez am Samstag bei der Einweihung einer ökologischen Schule in der Hauptstadt Caracas. Das Ziel sei eine bessere und individuellere Betreung der Schüler. Hierfür seien eine Million Lehrer nötig, die es zu erreichen gelte. Die Zahl der Lehrer sei in den elf Jahren seiner Regierung aber bereits von 169.000 auf 584.000 gestiegen.

Eine weitere Verbesserung soll die Einführung von Minilaptops in den Grundschulen bringen. Wie Bildungsministerin Jennifer Gil am vergangenen Montag erklärt hatte, ist das Ziel für das Schuljahr 2010/11 die Übergabe von insgesamt 768.000 solcher tragbarer Computer an Erst- und Zweitklässler. Einen Anfang macht die Regierung mit der Übergabe von 19.000 Computern am heutigen Montag. Die Ausstattung mit speziell für die Bildung hergestellten Laptops läuft im Rahmen des Plan Canaima. Das im September 2009 gestartete Regierungsprogramm soll dazu beitragen, den Kindern schon früh Kenntnisse im Umgang mit neuen Technologien zu vermitteln.

In seiner Zeitungskolumne machte Präsident Chávez auf weitere Erfolge im Bildungsbereich aufmerksam. Angesichts der Zahlen könne man sagen, Venezuela sei heute "der größte Klassenraum der Welt", schreibt Chávez darin. Ohne die Misiones genannten Sozialprogramme mitzuzählen befänden sich heute in Venezuela 9,7 Millionen Menschen im staatlichen Bildungssystem. Allein 2,1 Millionen der etwa 28 Millionen Venezolaner seien in Universitäten eingeschrieben, was das Land weltweit an fünfte Stelle bringe. Das Programm zur Ernährung von Kindern in der Schule käme heute über vier Millionen Kindern zugute, während diese Zahl bei seinem Amtsantritt nur 119.000 betragen habe.