Argentinien / Politik

Konservativer gewinnt Stichwahl in Buenos Aires

Ungewisses Echo für Präsidentschaftswahl. Macri kündigt Kandidatur für 2015 an und positioniert seine Partei auch außerhalb von Buenos Aires

macri.jpg

Mauricio Macri, ehemaliger Präsident des Fußballclubs Boca Juniors
Mauricio Macri, ehemaliger Präsident des Fußballclubs Boca Juniors, regiert für vier weitere Jahre die argentinische Hauptstadt.

Buenos Aires. Der konservative Politiker Mauricio Macri wurde in der Stichwahl am Sonntag zum Bürgermeister der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wiedergewählt. Der Kandidat des rechts-liberalen Bündnisses "Republikanischer Vorschlag" (PRO) setzte sich gegen Daniel Filmus vom sozialdemokratischen Bündnis "Front für den Sieg" (FPV) deutlich durch. Dabei entfielen nach offiziellen Angaben 64,25 Prozent der Stimmen auf Macri, 35,75 Prozent auf Filmus. Der 52-jährige Macri setzte sich in allen Bezirken durch, wenngleich er im reicheren Norden der Hauptstadt noch deutlicher gewann.

Schon im ersten Wahlgang im Juni hatte der Unternehmer die absolute Mehrheit mit 47 Prozent der Stimmen nur knapp verpasst. Auch das Aufdecken von Umfragenmanipulation zu Macris Gunsten at dem Erfolg des Politikers keinen Abbruch.

Macri bedankte sich auf der Wahlparty bei seinen Anhängern und kündigte an, mit allen Kandidatinnen und Kandidaten für die Präsidentschaft Gespräche führen zu wollen, um dann eine Wahlempfehlung abzugeben. Er zeigte sich erfreut über die umgehende telefonische Gratulation durch Präsidentin Cristina Fernández.

Der bereis zum zweiten Mal unterlegene Daniel Filmus gratulierte Macri ebenfalls und betonte die Festigung der FPV als zweitstärkste Kraft in einem "schwierigen Terrain".

Es bleibt abzuwarten, inwieweit das Ergebnis seinen Schatten auf die im Oktober anstehenden Präsidentschaftswahlen werfen wird. In zwei Wochen finden erstmals Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl statt. Da sich hierbei alle Wahlberechtigten bereits auf eine Liste der jeweiligen Bündnisses festlegen müssen, gelten sie als richtungweisend für den Ausgang der Abstimmung. Zwar hat die auf nationaler Ebene regierende FPV nach der verlorenen Wahl in Santa Fé bereits die zweite herbe Niederlage erlitten, die Umfragewerte für Fernández bleiben jedoch auf Siegeskurs. Die konservative Tageszeitung Clarín sieht sie 20 Prozentpunkte vor den beiden konservativen Gegenkandidaten Duhalde und Alfonsin.

Auf einer Pressekonferenz am Montag Morgen kündigte Macri indes an, sich nun für die Präsidentschaftswahlen 2015 vorzubereiten. Eine Wiederwahl als Bürgermeister ist dann nicht mehr möglich. Dasselbe hatte er jedoch bereits nach den beiden vergangenen Wahlen 2007 und 2003 angekündigt, um seine Position später wieder zu revidieren. Der von Macri gegründeten PRO ist es bisher nicht gelungen auch abseits der Hochburg Buenos Aires Strukturen aufzubauen. Bei den Regionalwahlen in Santa Fé vor einer Woche war es ihr mit einem zweiten Platz noch vor der FPV erstmals gelungen, sich auch außerhalb der Hauptstadt zu behaupten.