Südamerika stimmt Verteidigungspolitik ab

Regionalbündnis Unasur will zunehmend eine gemeinsame militärische Abwehr entwickeln. Verteidigungsrat konsolidiert seine Arbeit

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Verteidigungsrat der Unasur
Verteidigungsrat der Unasur

Lima. Das südamerikanische Regionalbündnis Unasur will eine gemeinsame Friedenspolitik für die Region und verteidigungspolitische Ziele künftig stärker koordinieren. Das vereinbarten die zwölf Mitgliedsstaaten am Wochenende bei einem Sondergipfel des gemeinsamen Verteidigungsrates in der peruanischen Hauptstadt Lima, berichtete der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur. Demnach ist eines der Ziele die Einrichtung von sogenannten Friedenszonen in Südamerika.

Bei einem Treffen der Staats- und Regierungschef der Unasur-Staaten Anfang Dezember in Caracas wird nach Angaben der kolumbianischen Verteidigungsministerin Emma Mejía ein Regelwerk vorgestellt, das die Arbeitsweise des Verteidigungsrates mit anderen regionalen Strukturen festlegt. Dies sei ein wichtiger weiterer Schritt hin zu einer "südamerikanischen Allianz", so Mejía.

Perus Verteidigungsminister und amtierender Vorsitzender des Verteidigungsrates der Unasur, Daniel Mora, hob die zunehmende Zusammenarbeit zwischen den Regionalstaaten als Indikator für die Stabilität hervor. "Südamerika wird in seiner Verteidigungspolitik zunehmend eine eigene Identität entwickeln, ebenso wie einen Willen zur Kooperation", sagte Mora. Beides sei eine Voraussetzung für die Schaffung "wahrhaft demokratischer Verhältnisse". Der Verteidigungsrat der Unasur spiele eine wichtige Rolle bei der "Abstimmung, Koordinierung und Kooperation in der Verteidigungspolitik".

Der peruanische Minister wies zugleich auf die Notwendigkeit hin, stärker in Bildung, Wissenschaft und Technologie zu investieren, um den sozialen Forderungen in den Staaten der Region gerecht zu werden. Dies sei eines der Hauptmittel, um Sicherheit und Frieden langfristig abzusichern.

Bei dem kommenden Gipfeltreffen der Unasur am 3. Dezember in Caracas wird der Vorsitz des Verteidigungsrates von Paraguay übernommen. Der Verteidigungsminister dieses Landes, Catalino Roy, nahm in Lima bereits das Abschlussdokument der Sondersitzung entgegen.