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Ortega fordert Bekämpfung des US-Drogenkonsums

Nicaraguanischer Präsident kritisiert US-Behörden für Verstrickungen mit Drogen- und Waffenhandel. New York Times: DEA in Geldwäsche verwickelt

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Daniel Ortega
Daniel Ortega

Managua. Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat die USA dazu aufgefordert, den Drogenkonsum wirksamer zu bekämpfen. Außerdem sei es wichtig, jene Gruppen in den USA zu bekämpfen, von denen die mexikanischen Drogenkartelle Geld und Waffen beziehen und damit die Stabilität Zentralamerikas gefährden.

Ortega kritisierte, dass die USA als größter Drogenverbraucher der Welt kleinen Länder wie Nicaragua die Verantwortung für Kampf gegen Drogenhandel organisierte Kriminalität zuschieben wollten. "Wenn der Drogenkonsum in den USA gesenkt wird, verschwinden die Drogenhändler", sagte Ortega. Zentralamerika könne die "Ressourcen, die heute für die Bekämpfung des Drogenhandels genutzt werden", anderweitig verwenden.

Er erinnerte daran, dass man in den USA Organisationen aufgedeckt habe, die in Geldwäsche und die Finanzierung der Drogenkartelle involviert seien und Millionenbeträge ausgeben, angeblich um die Drogenhändler zu kontrollieren. Implizit bezog sich Ortega auf einen Artikel in der New York Times über die Beteiligung der US-amerikanischen Anti-Drogen-Behörde DEA an Geldwäsche der Drogenkartelle in Millionenhöhe.

Er führte aus, dass es die USA im Rahmen der verdeckten Operation "Fast and Furios" zugelassen hätten, dass 2.000 Schusswaffen illegal nach Mexiko gelangten. Im Zuge des so genannten "Gun Walking" hatten US-Behörden vorgeblich versucht, die Verbreitungswege der Waffen nachzuvollziehen. Die Wahrheit sei, dass diese Praxis am Ende zur Stärkung der Drogenkartelle geführt und die Probleme in der ganzen Region verschärft habe, sagte Ortega.

In den USA kündigten republikanische Kongressabgeordnete bereits an, auch die Machenschaften innerhalb der DEA untersuchen zu wollen. Laut New York Times wurden in den Operationen hunderttausende US-Dollar über die Grenze nach Mexiko und auf Schattenkonten geschmuggelt. Durch die verdeckten Aktionen wollten die US-Ermittler mehr über die Strukturen der Geldgeschäfte der Drogenkartelle erfahren. Kritiker bemängeln, dass bei den Operationen die Trennlinie zwischen der Überwachung und der Beihilfe zu Straftaten überschritten worden sei.

In Mexiko ist der Drogenkrieg in der Amtszeit von Präsident Felipé Calderon eskaliert und hat seit Ende 2006 zehntausende Menschenleben gekostet. Auch die zentralamerikanischen Nachbarländer sind negativ betroffen und fürchten eine weitere Verschlechterung ihrer Sicherheitslage durch die Drogenkartelle.