Bolivien / Politik

Bolivien: Wahlen in Beni bringen Sieg für Opposition

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Jessica Jordan (MAS) unterlag zum zweiten Mal dem Kandidaten der Opposition
Jessica Jordan (MAS) unterlag zum zweiten Mal dem Kandidaten der Opposition

La Paz. Im Tiefland-Departamento Beni hat am vergangenen Wochenende der Kandidat der oppositionellen Partei "Beni zuerst" (Primero el Beni) die Gouverneurswahlen gewonnen. Carmelo Lens konnte die Abstimmung mit 52,6 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. Die Kandidatin der in La Paz regierenden Bewegung für den Sozialismus (MAS), Jessica Jordan, kam auf 44 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen.

Staatspräsident Evo Morales gratulierte dem Sieger und erkannte die Niederlage seiner Partei an. Gleichzeitig bat er Lens um eine gute Zusammenarbeit für die Belange des Bundesstaates: "Ich möchte dem neuen Gouverneur sagen, das ich nicht auf Konfrontation aus bin, sondern mit ihm für Beni arbeiten möchte." Carmelo Lens bedankte sich seinerseits für das Angebot und wiederholte, dass eine gute Zusammenarbeit mit der Bundesregierung von Beginn an seine Absicht gewesen sei.

Der Wahlsieger betonte außerdem die Errungenschaft der funktionierenden Demokratie in Bolivien, die sich in diesen Wahlen und an der Reaktionen von Verlierern und Gewinnern gezeigt habe. Die Wahlen allerdings waren vorgezogen worden, nachdem im November 2011 Gouverneur Ernesto Suárez Sarotti trotz massiver Proteste seiner Partei von der Bundesregierung wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert und durch den Interimsgouverneur, Haysen Ribera Leigue, ersetzt worden war.

Beni gehört, neben den Tiefland-Departamentos Santa Cruz, Tarija und Pando, zum sogenannten "Media Luna" (Halbmond). Diese wirtschaftlich starken Teile des Landes fordern immer wieder mehr politische und wirtschaftliche Autonomie und werden traditionell von der politischen Opposition dominiert. Die MAS hatte ihre Kandidatin, eine ehemalige Schönheitskönigin, deren Vater aus Großbritannien stammt, bereits im Jahr 2010 als Kandidatin aufgestellt. Damals unterlag Jessica Jordan mit 40 Prozent der Stimmen.