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Ecuadors Präsident Correa besucht Deutschland

Quito/Berlin. Ecuadors Botschafter in Deutschland, Jorge Jurado, hat die bevorstehende Deutschlandreise von Präsident Rafael Correa bestätigt und weitere Details des Programms bekanntgegeben. Das Staatsoberhaupt komme sowohl auf Einladung der Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch auf Bitte der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) nach Berlin, sagte Jurado gegenüber amerika21.de. In der Bundeshauptstadt werde der Präsident die diesjährige 13. Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (LAK) im Haus der Deutschen Wirtschaft Berlin als Hauptredner eröffnen. In verschiedenen Medien war zuvor fälschlicherweise berichtet worden, Correa komme auf Initiative einer "Ökologischen Initiative" des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin nach Deutschland.

"Präsident Rafael Correa wird zudem mit dem Bundespräsidenten, dem Präsidenten des Deutschen Bundestags und dem regierenden Bürgermeister von Berlin zusammentreffen, eine Veranstaltung mit den in Deutschland ansässigen Ecuadorianerinnen und Ecuadorianern in Berlin durchführen, weitere Vorträge in der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie an der Technischen Universität Berlin halten und verschiedene wissenschaftliche Institute besuchen", sagte Jurado. Die Regierung der Republik Ecuador wolle mit dem Besuch die bestehenden Beziehungen zu Deutschland insbesondere in Handel, Wissenschaft und Technologie ausbauen.

Zuvor hatten Nachrichtenagenturen berichtet, dass Correa nach den Gesprächen in Berlin weitere Termine in Spanien und Italien wahrnehmen will. Auch dort wolle er mit ecuadorianischen Migranten zusammenkommen. Die Treffen mit Ecuadorianern in Europa seien Correa ein besonderes Anliegen, hieß es aus Quito. So wolle er sich bei der hohen Unterstützung bei den Wahlen vor wenigen Wochen bedanken. "In Spanien haben wir mit 82 Prozent gewonnen", sagte Correa.

Nach Angaben von Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño werden in Berlin zudem Fragen der bilateralen Kooperation und das Umweltschutzprojekt Yasuní ITT, das auch von Deutschland unterstützt werden soll, auf der Agenda stehen.

Vor allem die Yasuní-Initiative hatte wiederholt für Unstimmigkeiten zwischen den Regierungen von Deutschland und Ecuador gesorgt. Nach einer anfänglichen Unterstützungszusage hatte das FDP-geführte Entwicklungsministerium (BMZ) die Hilfe wieder abgesagt. Im vergangenen Februar dann hatte der Staatssekretär im BMZ, Hans-Jürgen Beerfeltz, eine Summe in Höhe von 34,5 Millionen Euro zugesagt.

Bei der Initiative geht es darum, rund 850 Millionen Barrel Erdöl unter dem Regenwald zu belassen. Die Konsumentenstaaten sollen die Hälfte des zu erwartenden Gewinns in einen Treuhandfonds unter UN-Verwaltung einzahlen.