Venezuela / Politik

Venezuela: Sozialist Nicolás Maduro baut Vorsprung aus

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Nicolás Maduro
Führt derzeit in den Umfragen: Nicolás Maduro

Caracas. Aktuellen Umfragen zufolge hat der Kandidat der in Venezuela regierenden Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV), Nicolás Maduro, seinen Vorsprung gegenüber dem Kandidaten der Opposition weiter ausgebaut. Die Institute IVAD und Hinterlaces sehen den Wunschkandidaten des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez mit 18 bis 20 Prozent Vorsprung als eindeutigen Sieger der Präsidentschaftswahlen am kommenden Sonntag. Auf die Frage nach ihrer Wahlabsicht antworteten gegenüber IVAD 53,3 Prozent der Befragten, dass sie ihre Stimme Nícolas Maduro geben werden. Henrique Capriles erhält dieser Umfrage zufolge nur 34,7 Prozent. Mit 84,6 Prozent bewertet zudem die absolut überwiegende Mehrheit der Venezolaner die Regierungsbilanz von Hugo Chávez als "eher positiv" bis "sehr positiv". Mit der Arbeit der Übergangsregierung unter Nícolas Maduro zeigten sich immerhin noch 58,6 Prozent zufrieden.

Das private Meinungsforschungsinstitut Hinterlaces ermittelte bei einer ebenfalls in den letzten Tagen veröffentlichten Umfrage sogar einen Vorsprung von 20 Prozent für Nícolas Maduro. Demnach würden am kommenden Sonntag 55 Prozent der abgegebenen Stimmen auf den amtierenden Übergangspräsidenten entfallen, während der Herausforderer der Opposition 35 Prozent der Stimmen erhält. Die Umfrage ergab zudem, dass 61 Prozent der Venezolaner davon ausgehen, dass Nicolás Maduro die Wahlen gewinnen wird. Capriles sehen, unabhängig von der eigenen Wahlentscheidung, nur 22 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung als möglichen Sieger. Diese Tendenz verstärkte sich deutlich seit der letzten Befragung des Instituts im Februar. Damals sahen immerhin noch 30 Prozent Capriles als möglichen Wahlgewinner.

Francisco Ameliach, Koordinator der Wahlkampagne von Nicolás Maduro, warnte die eigenen Unterstützer bei der Präsentation der Zahlen jedoch davor "in Triumphalismus zu verfallen". Die Wahl sei erst gewonnen, wenn auch wirklich alle Venezolaner ihre Wahlabsicht in tatsächliche Wahlbeteiligung umsetzen, so Ameliach. Gegenüber IVAD erklärten 80 Prozent der Venezolaner, sie werden "definitiv sicher" an der Wahl teilnehmen. Weitere elf Prozent gaben an, "möglicherweise" wählen gehen zu wollen. Damit zeichnet sich erneut eine sehr hohe Wahlbeteiligung ab. An der letzten Präsidentschaftswahl am 7. Oktober 2012 hatten 81 Prozent der eingeschriebenen Wähler teilgenommen.