Venezuela / Politik

Venezuela vor der Wahl

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Minister Molero und Reverol sowie Vizepräsident Arreaza
Verteidigungsminister Molero, Vizepräsident Arreaza sowie Innen- und Justizminister Reverol am Freitagabend

Caracas. Knapp sechs Wochen nach dem Tod von Präsident Hugo Chávez steht Venezuela erneut vor einer Wahl. Die Nationale Wahlbehörde CNE bereitet am heutigen Samstag die letzten Details für die Stimmabgabe vor, nachdem gestern die über 39.000 Wahlurnen in den 23 Bundesstaaten und im Hauptstadtbezirk eingerichtet wurden. Eine der Leiterinnen des CNE, Socorro Hernández, betonte, dass die Vorbereitungen normal und entsprechend dem vorgesehenen Zeitplan verlaufen.

Zum Abschluss der Wahlkampagne hatten am Donnerstag Hundertausende Menschen auf den sieben größten Straßen von Caracas ihre Unterstützung für Nicolás Maduro demonstriert. Der sozialistische Kandidat war in dem nur zehn Tage dauernden Wahlkampf bei 25 Großveranstaltungen in allen Bundesstaaten und in der Hauptstadt aufgetreten, um für die Kontinuität der "Bolivarischen Revolution" und das sozialistische Regierungsprogramm 2013-2019 zu werben, mit dem bereits Hugo Chávez zu den Wahlen im vergangenen Oktober angetreten war. Der Kandidat des rechtsgerichteten Bündnisses Tisch der Demokratischen Einheit (MUD), Henrique Capriles, schloss seine Kampagne in Barquisimeto im Bundesstaat Lara ab.

Staatliche Behörden hatten im Lauf der Woche mehrmals über "Destabilisierungsversuche" seitens der rechtsgerichteten Opposition berichtet, die darauf abzielten, Bedingungen für eine Nicht-Anerkennung eines Wahlsieges von Nicolás Maduro zu schaffen.

Bei einem gemeinsamen Auftritt von Vizepräsident Jorge Arreaza, Innen- und Justizminister Néstor Reverol sowie Verteidigungsminister Diego Molero im staatlichen Fernsehsender VTV am Freitagabend informierte Reverol über die Beschlagnahme von Magazinen für Machinenpistolen und Sprengstoff im Bundesstaat Lara. Verteidigungsminister Molero gab die Verhaftung von zwei mutmaßlichen kolumbianischen Paramilitärs bekannt. Darüber hinaus seien in den vergangenen Tagen 30 Personen wegen Sabotage am nationalen Elektrizitätssystem, fünf weitere Personen wegen Sabotage am Telefonnetz festgenommen worden.

Vizepräsident Arreaza gab bekannt, dass eine Gruppe rechtsgerichteter Studenten bei dem Versuch festgenommen wurde, auf das Gelände des Luftwaffenstützpunktes General Francisco de Miranda in Caracas einzudringen. Diese hätten zuvor auch versucht, eine Kommandantur der Nationalgarde im Stadtteil El Paraiso zu stürmen.

Nach offiziellen Angaben sind mehr als 140.000 Soldaten im Rahmen des Großeinsatzes "Plan Republik“ zur Absicherung der Wahlen am Sonntag im Einsatz.