Kolumbien: Beginn des internationalen Friedenstreffens

afiche_paz_colombia.jpg

Plakat zum internationalen Friedenstreffen
Plakat zum internationalen Friedenstreffen

Bogotá. Seit Donnerstag findet in der kolumbianischen Hauptstadt ein Friedenstreffen mit Gästen aus Lateinamerika, Europa und Afrika statt. Ziel des Treffens ist es, den Friedensdialog zwischen Regierung und der FARC-Guerilla zu unterstützen. Dieser hat am 18. Oktober 2012 in Oslo begonnen und soll zu einem Ende des fast 50 Jahre andauernden internen bewaffneten Konflikts führen.

Zu der von der kolumbianischen Bewegung Kongress der Völker (Congreso de los Pueblos) organisierten Veranstaltung kommen bekannte internationale Persönlichkeiten, wie der Philosoph und Autor Santiago Alba Rico aus Spanien und der Belgier Francios Houtart, marxistischer Soziologe und katholischer Priester. Sie werden zusammen eine Expertenrunde über Geopolitik des Krieges, Widerstand und Friedensaufbau leiten. Die Volkskongressbewegung versteht sich als kollektiver Organisationsprozess, dessen Grundgedanke ist, die politische Macht ausgehend von der Basis auf lokaler Ebene aufzubauen.

Ebenso werden diverse Vertreter politischer Bewegungen und Organisationen anwesend sein, u.a. eine Abgeordnete des Zentralamerikanischen Parlamentes und eine Repräsentantin der südafrikanische Khulumani Support Group, die den Wahrheitsfindungs- und Versöhnungsprozess nach dem Ende der Apartheid unterstützt.

Das Friedenstreffen findet im Rahmen eines Kongresses statt, zu dem mehr als zwanzigtausend Menschen erwartet werden. Ziel des Kongresses ist es, eine soziale Agenda zu erarbeiten, welche einen friedlichen Ausgang des bewaffneten Konfliktes ermöglicht und über die eigentlichen Friedensverhandlungen hinaus gehen soll.

Die Organisatoren haben in einem Kommuniqué sowohl Regierung, als auch die FARC-Guerilla zum Kongress eingeladen und weisen ausdrücklich darauf hin, dass die zu entwerfenden Friedensmodelle weder die eine, noch die andere Partei ausschließen können. Beide Verhandlungspartner sollten daher die Möglichkeit bekommen, ihre Perspektiven zur Friedensagende des Kongresses darzulegen.

Während der Kongresstage bis zum 22. April werden auch das Seminar "Land, Territorien und Souveränität" stattfinden und Themen wie Migration, Vertreibung und Exil analysiert werden. Der Kongress der Völker lädt "alle Personen, die für ein würdiges Leben kämpfen" ein, sich diesem Aufruf anzuschließen. "Die Kolumbianer verdienen ein anderes Land, der Frieden sollte ganzheitlich und von vielfältigen Stimmen aufgebaut werden”, schließt das Kommuniqué.