Neue Proteste gegen Bergbauprojekt Conga in Peru

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Die Proteste gegen das Coga-Projekt in Peru flammen neu auf
Die Proteste gegen das Coga-Projekt in Peru flammen neu auf

Cajamarca, Peru. Im Norden Perus protestieren erneut Anwohner gegen die geplante Conga-Mine. Am Montag zogen mehrere tausend Demonstranten zum See El Perol und forderten den Baustopp für das Projekt, bei dem Gold und Kupfer gefördert werden soll. "Wir sind mehr als 5000 Bauern, die zum See marschiert sind, um das Conga-Projekt daran zu hindern, ihn zu zerstören", sagte Milton Sanchez, Anführer einer Gruppe von lokalen Gruppen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten die Verantwortlichen des Bergbauunternehmens Buenaventura angekündigt, das Wasser des Sees noch in diesem Jahr in ein Reservoir zu transferieren.

El Perol ist einer von mehreren Seen, aus dem das Wasser für vier Reservoirs stammen soll. Während die beteiligten Unternehmen damit werben, dass durch die Umleitung und die Reservoirs das ganze Jahr über Wasser zur Verfügung stehen wird, fürchten die Bewohner, die Kontrolle über das Wasser zu verlieren.  "Hoffentlich sieht das Unternehmen und die Regierung die Massen hier und stoppt das Projekt", sagte der 28-jährige Cesar Correa, einer der Protestierenden der Nachrichtenagentur Reuters.  "Warum sollten wir ein Reservoir haben wollen, das von dem Unternehmen kontrolliert wird, wenn wir Seen haben, die uns auf natürliche Weise mit Wasser versorgen", ergänzte Bauer Angel Mendoza.

Der Protest am Montag verlief größtenteils friedlich und es gab keine Zusammenstöße mit der Polizei. Die Bewohner protestieren bereits seit Jahren gegen das Projekt, Ende 2012 wurde es dann laut dem Betreiber zunächst eingestellt, allerdings gingen die Bauarbeiten nach Angaben örtlicher Beobachter weiter. Vor diesem Hintergrund bewachen Bauern die Lagunen vor Ort und protestieren immer wieder gegen das US-amerikanische Bergbauunternehmen Newmont, das mit seinem peruanischen Partner Buenaventura das etwa fünf Milliarden Dollar teure Projekt vorantreibt. Das erste Reservoir Chailhuagón ist nach Angaben des Unternehmens bereits fertig gestellt.

Während in Chailhuagón in insgesamt 14 Jahren 160 Millionen Tonnen Erde und Gestein bewegt werden sollen, soll der Tagebau Perol über 19 Jahre lang ausgebeutet werden. Dort wird nach derzeitigen Planungen mehr als die doppelte Menge Erde und Gestein bewegt. Die Bergseen Azúl und Chica sind als Abraumhalden vorgesehen.