Guatemala: Hausangestellte wollen obligatorische Krankenversicherung

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Vertreter der MSICG auf einer Pressekonferenz zur Politik des Instituts für Sozialversicherungen
Vertreter der MSICG auf einer Pressekonferenz zur Politik des Instituts für Sozialversicherungen

Guatemala. Die indigene und bäuerliche Gewerkschaftsbewegung (MSICG) und die Gewerkschaft der Hausangestellten Guatemalas fordern vom Institut für Sozialversicherungen (IGSS) den vollen Zugang zu der staatlichen Absicherung und eine effektive Versicherung für Hausangestellte. Zwar gibt es seit 2009 ein "Programm zum Schutz der Angestellten in Privathaushalten" (Precapi), doch schließt dies nur Hausangestellte der Hauptstadt ein. Dort sind nur 354 Frauen als Hausangestellte registriert. Gemäß Volkszählung aus dem Jahr 2006 gab es landesweit jedoch 187.000 Hausangestellte, mittlerweile sind es wohl mehr.

Juan de Dios Rodríguez von der Leitung des IGSS gibt zu, dass das Precapi nie richtig zum Tragen kam, weil das Interesse fehle, die Hausangestellten angemessen zu versichern. Dies gelte in der Stadt wie auf dem Land. Ein weiteres Problem ist, dass der Versicherungsschutz nicht obligatorisch ist. Wenn eine Frau den Haushalt wechselt, in dem sie arbeitet, hat sie nicht die  Garantie, dass die neuen Arbeitgeber das bisherige Lohnniveau weiterhin bezahlen.

Die Gewerkschaften fordern auch, dass die Hausangstellten die vollen Dienstleistungen des IGSS beziehen können und nicht nur, wie es das jetzige Abkommen festlegt, im Fall von Unfall und Mutterschaft versichert sind.

Immerhin erreichten die Hausangestellten bereits zu Beginn dieses Jahres, dass die Regierung das Abkommen 189 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO unterzeichnete, das sie – grundsätzlich – mit allen anderen Arbeitern und Arbeiterinnen gleichstellte. Das Abkommen regelt zum Beispiel die Arbeitszeiten (8-Stunden-Tag und bezahlte Ferien) sowie einen garantierten Mindestlohn. Ähnliche Debatten fanden in den vergangenen Jahren in Brasilien und Nicaragua statt.