Proteste gegen erste Modellstadt in Honduras

suyapahonduras.jpg

Blick auf das Zentrum von Suyapa in Honduras
Blick auf das Zentrum von Suyapa in Honduras

Suyapa. Am vergangenen Sonntag blockierten Einwohner von Suyapa die Zufahrtsstraßen zu dem Vorort von Tegucigalpa. Damit protestierten die Bewohner gegen die geplante Einrichtung einer Arbeits- und wirtschaftlichen Entwicklungszone (ZEDE) in dem bekannten honduranischen Wallfahrtsort. Neben Peña Blanca im Norden des Landes soll Suyapa eine der ersten beiden Standorte für das Nachfolgeprojekt der Modellstädte werden.

Die Bewohner des Wallfahrtsortes befürchten die Enteignung ihrer Ländereien und die Privatisierung des 300 Jahre alten Kulturerbes. Eine Volksbefragung der lokalen Bevölkerung, welche das neue Gesetz für die ZEDEs vorsieht, soll gleichzeitig zu den Präsidentschaftswahlen am 24. November stattfinden. Laut Einwohnern sollen die Proteste mit dem näher kommen der Wahlen zunehmen, bis das Vorhaben aufgegeben wird.

Die ZEDEs sind ein Nachfolgeprojekt der Modellstädte, welche im Oktober des vergangenen Jahres für verfassungswidrig erklärt wurden. Im Januar verabschiedete der honduranisch Kongress schließlich ein abgeändertes Gesetz. Kritiker stufen die ZEDEs ebenfalls als verfassungswidrig ein und sehen darin unter anderem eine Verletzung der territorialen und politischen Souveränität des Landes. So könnten durch die Errichtung von ZEDEs ganze Landkreise verschwinden und privatisiert werden. Im Zuge der ZEDEs darf der honduranische Staat Landeigentümer enteignen.