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Fans und Demonstranten empfangen den Papst in Brasilien

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Papa im Papamobil
Papa im Papamobil

Rio de Janeiro. Der amtierende Papst Franziskus ist bei seinem ersten Besuch in Brasilien von tausenden Anhängern empfangen worden. Zugleich kam es in dem südamerikanischen Staat jedoch erneut zu massiven Protesten zumeist Jugendlicher. Sie wandten sich – wie schon im Fall der Fußball-Weltmeisterschaft und der Olympischen Spiele – gegen die Verwendung staatlicher Mittel für das Großereignis. Die Gelder der Allgemeinheit sollten eher für soziale Belange in Brasilien verwendet werden, das nach wie vor unter einer massiven Ungleichheit leidet.

Der amtierende Papst, der aus Argentinien stammt und mit bürgerlichem Namen Jorge Bergoglio heißt, war Montagfrüh mit einem Sonderflug der italienischen Linie Alitalia nach Brasilien aufgebrochen. Dort kam er am Abend auf dem Galeão-Flughafen von Rio de Janeiro an, wo Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff ihn erwartete.

Nach Angaben des lateinamerikanischen Fernsehsenders Telesur war der Besuch des Oberhaupts der katholischen Kirche von starken Sicherheitsmaßnahmen begleitet. In der Luft kreisten Militärhubschrauber, die Strecke Bergoglios sei von gepanzerten Wagen flankiert gewesen, heißt es bei Telesur. Dennoch habe sich der argentinische Geistliche nach dem protokollarischen Empfang in seinem gläsernen Fahrzeug, dem "Papamobil", ohne weiteren Schutz den Weg durch die Menge seiner Anhänger gebahnt.

Zugleich kam es in Rio zu Demonstrationen sozialer Aktivisten, die sich gegen die hohen Kosten für die Ausrichtung des Besuchs aussprachen, der zugleich ein wirtschaftliches und politisches Großereignis ist. Nach Schätzungen der Protestteilnehmer kosten die staatlichen Maßnahmen während des Papstbesuch ungerechnet rund 100 Millionen US-Dollar. Diese Gelder hätten besser in Bildung, das Gesundheitssystem und Infrastruktur investiert werden sollen, hieß es von dieser Seite.