Energie-Allianz zwischen Venezuela und Deutschland

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Experten aus Deutschland und Venezuela bei einem Gespräch in der Botschaft in Berlin
Experten aus Deutschland und Venezuela bei einem Gespräch in der Botschaft in Berlin

Berlin. Deutsche Unternehmen sollen beim Ausbau des Stromnetzes in Venezuela helfen. Seit vergangenem Donnerstag ist eine Expertendelegation aus Venezuela in Berlin, um eine strategische Kooperation in dem Wirtschaftszweig zu besprechen. Die Vorgespräche zum Besuch waren bereits vor Wochen in Venezuela geführt worden, erfuhr amerika21.de aus Diplomatenkreisen.

Bei einem Arbeitstreffen in der venezolanischen Botschaft in Berlin kamen die Vertreter des südamerikanischen Landes mit Experten der Firmen AEG Power Solution, Skytron, MAN Turbo & Diesel, Alfasolar, Vestas, Andrix Hidro und Vihoalco zusammen, zitieren venezolanische Medien den Stromenergieverband des Landes, Corpoelec. "Dieses Treffen fand in Vorbereitung eines in wenigen Tagen folgenden Besuchs von Energieminister Jesse Chacón statt", heißt es in der Erklärung. Der Minister der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolás Maduro wolle in erster Linie die dauerhafte Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen der Branche stärken.

Die Treffen in Berlin knüpfen an eine internationale Konferenz zum Thema Anfang Juni in Venezuela an. Bei diesem "Ersten Treffen deutscher Energieunternehmer mit Vertretern des Nationalen Stromsystems Venezuelas" waren nach Angaben venezolanischer Medien 13 Vertreter deutscher Unternehmen mit Präsident Maduro und Minister Chacón zusammengekommen. Dabei ging es in erster Linie um den Ausbau regenerativer Energien.

Chacón habe dabei ausgeführt, dass der nationale Entwicklungsplan bis zum Jahr 2030 auf den Einsatz von 41 Prozent Strom aus Wasserkraft abzielt. Rund 21 Prozent sollen aus Wind- und Solarkraft und 38 Prozent aus Heizkraftwerken hergestellt werden.

Engpässe bei der Stromversorgung hatten in Venezuela in den vergangenen Jahren immer wieder für harte politische Debatten gesorgt. Alle Versuche mit den in der Branche führenden deutschen Unternehmen ins Gespräch zu kommen, waren bislang an politischen Widerständen der Regierung in Berlin gescheitert. Vertreter des Wirtschaftsministeriums hatten diese Kontakte stets befürwortet, wie aus internen Unterlagen hervorgeht, in die amerika21.de Einsicht nehmen konnte.