Chile: Mapuche treffen UN-Sonderberichterstatter Emmerson

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UNO-Sonderberichterstatter Ben Emmerson
UNO-Sonderberichterstatter Ben Emmerson

Santiago de Chile. Der UN-Sonderberichterstatter für Terrorismusbekämpfung und Menschenrechte, Ben Emmerson, hat sich während eines Besuchs in Chile mit mehreren Menschenrechtsorganisationen getroffen. Der UNO-Funktionär besuchte unter anderem auch ein indigenes Reservat, die Mapuche-Gemeinde Cacique José Guiñón im Süden Chiles.

Die Mapuche übergaben ihm einen Brief, in dem sie ihre Situation darlegen. Sie würden vom chilenischen Staat als Terroristen verfolgt, wenn sie ihre territorialen Ansprüche geltend machen, hieß es darin. Viele der Indigenen dieser Gemeinde wurden unter dem Anti-Terror-Gesetz verhaftet, verurteilt und nach langer Untersuchungshaft aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen. Unter ihnen befinden sich die Mapuche Jaime und Patricio Marileo Saravia. Beide haben Klage gegen den chilenischen Staat vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte eingelegt. Das Urteil in dieser Streitsache wird in Kürze erwarten.

Emmerson sah in seinem Besuch nach eigenen Angaben die Möglichkeit, Informationen zu sammeln, um die Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes in Chile zu untersuchen und zu diskutieren. Sein Ziel sei, Chile bei der Achtung der Menschenrechte und der Gewährung der Grundfreiheiten bei der Bekämpfung des Terrors zu unterstützen.