Venezuela / Politik

PSUV-Kandidaten für Kommunalwahlen nominiert

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Die Kandidaten Jorge Rodríguez, Ernesto Villegas und Winston Vallenilla werden von Anhängern zu Registrierung beim CNE begleitet
Die Kandidaten Jorge Rodríguez, Ernesto Villegas und Winston Vallenilla werden von Anhängern zu Registrierung beim CNE begleitet

Caracas. Am vergangenen Dienstag ist die Frist für die Einschreibung der Kandidaten für die venezolanischen Kommunalwahlen vom 8. Dezember dieses Jahres zu Ende gegangen. Insgesamt ließen sich 40.423 Kandidatinnen und Kandidaten aus 111 Parteien für die verschiedenen zu besetzenden Ämter aufstellen. Bei dem Wahlgang werden 335 Bürgermeister, 2.435 Abgeordnete der Lokalparlamente, 69 indigene Vertreter, zwei Oberbürgermeister in den Stadtbezirken Caracas und Alto Apure sowie 20 Abgeordnete in den Exekutivräten dieser beiden Metropolitanregionen gewählt. Die Präsidentin der nationalen Wahlbehörde (CNE), Tibisay Lucena, sprach von einer "außerordentlichen" Beteiligung.

Die regierende Vereinte Sozialistische Partei Venezuelas (PSUV), die gegenwärtig 275 der 335 Bürgermeister stellt, hatte ihren Nominierungsprozess vergangene Woche abgeschlossen. 146 Bürgermeister der linksgerichteten Regierungspartei werden sich zur Wiederwahl stellen. Viel beachtet wurde die Nominierung des ehemaligen Informationsministers Ernesto Villegas als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters des Hauptstadtbezirks Caracas, das gegenwärtig von einem Vertreter der Opposition bekleidet wird. Weitere national bekannte Kandidaten sind der Baseballspieler und Reggaeton-Sänger Antonio ”El Potro” Álvarez für Sucre, den zweitgrößten Teilbezirk von Caracas sowie der Fernsehmoderator Miguel Ángel Pérez Pinela, der in Maracaibo, der Hauptstadt des ölreichen Bundesstaates Zulia antritt. Der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Winston Vallenilla kandidiert im Teilbezirk Baruta der Hauptstadt.

In einigen Fällen führte die Auswahl der PSUV-Kandidaten, die im allgemeinen durch die Parteileitung vorgenommen wurde, zu Protesten der PSUV-Basis und verbündeter Parteien des linken Bündnisses "Großer Patriotischer Pol" (GPP). In Barlovento im Bundesstaat Miranda kündigten über tausend Parteimitglieder ihren Austritt aus der PSUV an, nachdem die Parteiführung ihrer Forderung nach Ersetzung des aktuellen Bürgermeisters Deivis Caceres nicht nachgekommen war. In Guarenas kam es zu Protesten, als der amtierende Bürgermeister Freddy Rodríguez "durch Fingerzeig" ausgetauscht und durch einen ehemaligen Minister ersetzt wurde. Bereits bei früheren Wahlgängen war es zu Auseinandersetzungen innerhalb des GPP gekommen. Der Führungsspitze der dominierenden sozialistischen Partei wurde autoritäres Verhalten und mangelnde Berücksichtigung der Basis bei der Auswahl von Kandidaten vorgeworfen.

Demgegenüber rief Präsident Nicolás Maduro zu "Einheit und Disziplin" auf, um den Sieg des Regierungslagers bei den Wahlen sicherzustellen. "Wir müssen eine konstruktive Kampagne führen, als Ausdruck der realen Volksmacht. Die Revolution verfügt über eine neue, patriotische Generation, die fähig ist, den Sozialismus des 21. Jahrhunderts aufzubauen", sagte Maduro.