Uruguay / Politik

Uruguay: Tabaré Vázquez will erneut kandidieren

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Tabaré Vázquez mit der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton im Jahr 2010
Tabaré Vázquez mit der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton im Jahr 2010

Montevideo. Uruguays ehemaliger Präsident Tabaré Vázquez (2005-2010) will sich bei den parteiinternen Vorwahlen erneut für das höchste Staatsamt bewerben. Der Kandidat des linksgerichteten Bündnisses Frente Amplio für die 2014 anstehenden Präsidentschaftswahlen soll Ende dieses Jahres bestimmt werden. Vázquez gehört ebenso wie der Amtsinhaber José Mujica der Frente Amplio an, schreibt Amerika21.de-Partnerportal Quetzal.

Aufgrund seiner großen Popularität werden Vázquez gute Chancen eingeräumt, die Nachfolge von Mujica anzutreten. Das regierende Bündnis linker Parteien und Gruppierungen hätte mit der Kandidatur von Vázquez die Chance, sich zum dritten Mal gegen die Colorados und die Partido Nacional durchzusetzen, die sich bis 2005 wechselseitig an der Regierung abgelöst hatten.

Anders als Mujica gehört Vázquez dem rechten Flügel des progressiven Bündnisses an. Deutlich wurde dies zuletzt in einem Interview mit der konservativen Wochenzeitschrift Búsqueda, in dem der Mediziner eine Wiederannäherung seines Landes an die USA forderte. Es gebe schließlich "neue Bedingungen", zudem würden die Vereinigten Staaten "ihre imperialistischen Verhaltensweisen ändern", sagte Vázquez – ausgerechnet, während Amtsinhaber Mujica in Montevideo weitere linksgerichtete Präsidenten der Region zum Gipfel des Regionalbündnisses Mercosur empfing. Bei dem Treffen standen vor allem die Festigung und der Ausbau der politischen und wirtschaftlichen Integration der Mercosur-Staaten auf dem Programm. Zeitgleich sagte Vázquez im Interview, dass seiner Meinung nach "neue Bedingungen oder zumindest günstige Umstände bestehen, um wieder eine gemeinsame Agenda mit den USA zu entwickeln".

In einem Beitrag für das unabhängige Nachrichtenportal Miradas al Sur erinnerte der Journalist Emiliano Guido daran, dass Vázquez noch vor zwei Jahren im Streit mit dem Nachbarland Argentinien um eine Papierfabrik angeregt hatte, Militärhilfe in den USA zu beantragen, um sich besser durchsetzen zu können.