Argentinien / Umwelt

Proteste gegen Monsanto-Anlage in Argentinien halten an

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Die Ortschaft Malvinas Argentinas protestiert gegen den US-Konzern Monsanto
Die Ortschaft Malvinas Argentinas protestiert gegen den US-Konzern Monsanto

Buenos Aires. Seit dem 18. September protestieren Anwohner und Menschenrechtsaktivisten in der argentinischen Region Córdoba gegen den Bau einer Aufbereitungsanlage für Maissamen des US-amerikanischen Agrar- und Chemiekonzerns Monsanto. In der vergangenen Woche war es erstmalig zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gekommen. Bei der versuchten Räumung des Protestlagers wurde eine Frau leicht verletzt. Zwei weitere Protestierende wurden festgenommen, jedoch kurze Zeit später wieder auf freien Fuß gesetzt.

In der Provinz Córdoba nahe der gleichnamigen Provinzhauptstadt haben die Demonstranten seit nunmehr drei Wochen einen Teil der Zufahrtsstraße zur Baustelle Monsantos blockiert und somit die Zulieferung von Baumaterial verhindert. Das Unternehmen hatte daraufhin am 1. Oktober die Konstruktion bis auf Weiteres gestoppt.

Unterstützt wird der Protest von Menschenrechtsaktivist und Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel und dem lateinamerikanischen "Dienst für Frieden und Gerechtigkeit" (Serpaj). "Man kann nicht den ökonomischen Interessen derer Priorität einräumen, die ein verheerendes Modell anstrengen, das Hunger, Armut, Ungleichheit und Tod über Leben und Menschenwürde stellt", verlautbarte die NGO Serpaj am Montag in einer Pressemitteilung. Die Nachbarschaftsvereinigung "Versammlung Malvinas, Kampf für das Leben" fordert derweil einen Volksentscheid über den Bau der Monsanto-Anlage.

Im Jahr 2012 hatte der Konzern Monsanto die Absicht bekanntgegeben, in der Provinz Córdoba eine Anlage zur Aufbereitung von Maissamen zur Weiterverarbeitung in Lebensmittel- und Düngerindustrie zu bauen. Die Realisierung des Vorhabens hatte in diesem Jahr auf einer Fläche von 27 Hektar in der Ortschaft Malvinas Argentinas begonnen, zwölf Kilometer von der Provinzhauptstadt Córdoba entfernt.

Die seit 1956 in Argentinien aktive Firma Monsanto steht in den letzten Jahren vor allem in Lateinamerika verstärkt in der Kritik, da durch die vom Unternehmen produzierten Düngemittel und transgenen Pflanzensamen sowohl gesundheitliche Schäden für Anwohner, als auch die Kontamination und Verdrängung traditioneller Samensorten befürchtet wird.