Weiterhin Proteste gegen Energiereform in Mexiko

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Demonstrantin am vergangenen Samstag: "Das Erdöl gehört allen"
Demonstrantin am vergangenen Samstag: "Das Erdöl gehört allen"

Mexiko-Stadt. In Mexiko gehen die Demonstrationen gegen eine mögliche Privatisierung des staatlichen Erdölkonzerns Pemex weiter. Nach den Massenprotesten am 22. September gingen am vergangenen Sonntag erneut tausende Mexikanerinnen und Mexikaner in mehreren Städten auf die Straße, um sich gegen das Energiereformvorhaben der Regierung auszusprechen. Zu den Protesten aufgerufen hatte die "Bewegung für nationale Erneuerung" (Morena), neue Partei des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten der "Partei der demokratischen Revolution" (PRD), López Obrador.

Seit Präsident Enrique Peña Nieto die Energiereform im August offiziell vorgestellt hat, reißt der Protest gegen das Vorhaben nicht ab. Stein des Anstoßes ist vor allem die Zukunft von Pemex. Kritiker sehen in der geplanten Reform eine erste Anstrengung in Richtung Privatisierung des Konzerns, was die mexikanische Regierung jedoch vehement von sich weist.

Auf der größten Kundgebung in Mexiko-Stadt bezeichnete López Obrador die Reform als "Verrat an Mexiko". Der Präsident verkaufe sich an multinationale Unternehmen und schaffe so die Gewinne aus dem Erdölgeschäft außer Landes. Einen Tag vor dem Beginn öffentlicher Foren, in denen über die Reform diskutiert werden sollte, bevor diese dann im Senat zur Abstimmung gebracht wird, forderte López Obrador die Protestierenden dazu auf, ihre Unterschrift in eine der vielen am Straßenrand stehenden Urnen zu werfen. Damit soll die Regierung zur Durchführung einer Volksbefragung über die Reform gezwungen werden.

Die Proteste sollen auch in den kommenden Monaten weitergehen. In seiner Rede betonte der ehemalige Präsidentschaftskandidat vor allem die Wichtigkeit der Einheit der Bewegung. Gleichzeitig müsse jedoch auch die Verbindung zu anderen Organisationen gesucht werden, um den Protest zu stärken. Nur ein starker, friedlicher Kampf könne die Privatisierung des Erdölsektors verhindern, so López Obrador weiter.