Iberoamerika-Gipfel will sich reformieren

15 Staatschefs bestätigen Teilnahme an iberoamerikanischem Treffen. Reform des Gipfels auf der Agenda

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23. Iberoamerika-Gipfel in Panama
Panama wird am 18. und 19. Oktober Gastgeberland des 23. Iberoamerika-Gipfels sein

Panama-Stadt.  Insgesamt 15 Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika sowie Spanien, Portugal und Andorra haben ihre Teilnahme am 23. Iberoamerika-Gipfel angekündigt, der am 18. und 19. Oktober in Panama stattfinden wird. Diese jährlich abgehaltene Konferenz dient regelmäßigen Konsultationen zwischen den Mitgliedstaaten und will laut Statut die Kooperation, Koordination und Solidarität in der Region fördern. Teilnehmer sind Staats- und Regierungsoberhäupter aus 20 lateinamerikanischen Ländern sowie aus den iberischen Staaten Spanien, Portugal und Andorra.

Das diesjährige Gipfeltreffen findet unter dem Motto "Die iberoamerikanische Gemeinschaft im neuen weltweiten Kontext" in der panamaischen Hauptstadt statt. Hauptdiskussionspunkt wird eine Reihe von Reformvorschlägen über die Arbeitsweise der Organisation betreffen. Vergangenes Jahr war eine Kommission unter dem Vorsitz der früheren chilenischen Präsidenten Ricardo Lagos beauftragt worden, Ideen für eine Reform der iberoamerikanischen Konferenz auszuarbeiten. In dem nun vorliegenden und zu beratenden Dokument werden unter anderem eine Kommunikationsstrategie für gemeinsame Programme, der stärkere thematische Bezug auf die Agenda der G-20-Staaten und die Erarbeitung eines konzeptuellen Rahmens für eine internationale Migrationspolitik vorgeschlagen. Im Wirtschaftsbereich sollen die gegenseitigen Investitionen gefördert, der Austausch von Technologie vorangetrieben und eine Unterstützung von jungen Unternehmern zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit unterstützt werden. Ebenso ist in dem Plan eine verstärkte Zusammenarbeit im Bildungsbereich, etwa durch Stipendienprogramme und gegenseitige Anerkennung von universitären Abschlüssen, und Maßnahmen zur Förderung des gemeinsamen Sprach- und Kulturkreises vorgesehen.

Bis Anfang der Woche hatten 15 Staatsoberhäupter ihre Teilnahme am Gipfel angekündigt. Aus Europa werden der spanische Regierungschef Mariano Rajoy, der portugiesische Präsident Anibal Cavaco Silva und sein Premierminister Pedro Passos Coelho sowie der Vorsitzende der Regierung Andorras, Antoni Martí Petit, anreisen. Die lateinamerikanischen Delegationen werden von den Präsidenten Evo Morales (Bolivien), Danilo Medina (Dominikanische Republik), Mauricio Funes (El Salvador), Otto Pérez Molina (Guatemala), Porfirio Lobo (Honduras), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Enrique Peña Nieto (Mexiko), Daniel Ortega (Nicaragua), Ricardo Martinelli (Panama), Horacio Cartes (Paraguay) und Ollanta Humala (Peru) sowie der Präsidentin Laura Chinchilla (Costa Rica) angeführt.

Ihre Teilnahme abgesagt haben der chilenische Präsident Sebastián Piñera, der Präsident Kubas, Raúl Castro, die argentinische Präsidentin Cristina Fernández sowie Spaniens König Juan Carlos I. Auch die Staatsoberhäupter Brasiliens (Dilma Rousseff), Ecuadors (Rafael Correa), Uruguays (José Mujica) und Venezuelas (Nicolás Maduro) sehen von einer persönlichen Präsenz am Gipfel ab.

Das Rahmenprogramm des Gipfeltreffens umfasst verschiedene thematische Foren sowie kulturelle Programme. Parallel dazu findet zudem das "7. Treffen der iberoamerikanischen Avantgarde" statt, ein vor sieben Jahren vom Iberoamerikanischen Generalsekretariat geschaffenes Forum, an dem 250 junge Menschen aus insgesamt 22 Ländern teilnehmen werden.