Honduras / Soziales

Dengue-Epidemie in Honduras gefährdet vor allem Kinder

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Warnung vor der Mücke: Mosquitos übertragen den Dengue-Erreger
Warnung vor der Mücke: Mosquitos übertragen den Dengue-Erreger

San Pedro Sula, Honduras. In San Pedro Sula, der zweitgrößten Stadt von Honduras, grassiert das Hämorrhagische Denguefieber. Die Zahl der Fälle habe sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, teilte die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit. Diese Form des Denguefiebers, das durch Moskitos übertragen wird, kann tödlich verlaufen – insbesondere Kinder sind gefährdet. "Die Teams von Ärzte ohne Grenzen haben einen Notfalleinsatz gestartet", heißt es in einer Presseerklärung. Die Organisation unterstütze zudem die Gesundheitsbehörden im wichtigsten öffentlichen Krankenhaus im Nordosten des Landes.

"Die Epidemie stellt für die Bevölkerung eine große Gefahr dar", warnt der medizinische Koordinator von Ärzte ohne Grenzen, Dr. Luis Neira: "Seit wir hier tätig sind, haben wir konstant Patienten mit Dengue. Unser Schwerpunkt liegt bei der Behandlung von Kindern unter 15 Jahren." Drei von vier Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, einschließlich der schwersten Fälle, sind Kinder. Das Denguefieber, das in Mittelamerika endemisch ist, ist eine Viruserkrankung, die durch Moskitos übertragen wird. Die meisten Fälle verlaufen relativ mild mit Symptomen, die denen einer Grippe ähneln. Bei schweren Erkrankungen kann jedoch ein hämorrhagisches Denguefieber mit inneren Blutungen auftreten oder das Dengue-Schocksyndrom, das zu Kreislaufversagen führt – Krankheitsformen, die tödlich verlaufen können.

"Das honduranische Gesundheitssystem befindet sich jedoch in einer Krise, es fehlt oftmals sowohl an medizinischem Material wie an qualifiziertem Personal", schreibt Ärzte ohne Grenzen. Deshalb sei es häufig schwierig, die Krankheit rechtzeitig festzustellen und zu behandeln. "Das Problem liegt darin, dass die Leute mit vielen Hürden kämpfen müssen, bevor sie Zugang zu einer angemessenen Behandlung haben", so Neira.