Regierung will Stromversorgung übernehmen, falls Ausfälle anhalten

jorge_capitanich.png

Kabinettschef Jorge Capitanich bei der Pressekonferenz am Freitag
Kabinettschef Jorge Capitanich bei der Pressekonferenz am Freitag

Buenos Aires. Die Regierung von Präsidentin Cristina Fernández hat unterstrichen, dass sie in der Lage sei, die Energieversorgung zu übernehmen und zu sichern, sollten die verantwortlichen Firmen dazu nicht fähig sein. Dies sagte Kabinettschef Jorge Capitanich am vergangenen Freitag bei einer Pressekonferenz zur Energierkrise in und um Buenos Aires.

Capitanich kritisierte dabei mehrfach die Firmen Edenor und Edesur, die für die Stromversorgung in der Hauptstadt Buenos Aires und der dazugehörigen Region verantwortlich sind: "Sie haben einen Konzessionsvertrag und den müssen sie erfüllen." Edenor und Edesur sind private Firmen, welche von argentinischen beziehungsweise spanischen Unternehmern geführt werden. "Was die Firmen nun tun müssen, ist sich kümmern, informieren, ihre Kunden betreuen und die Probleme der Verbraucher lösen", fuhr er fort.

Einige Teile von Buenos Aires und des Großraums sind seit über 12 Tagen ohne Strom. Grund dafür ist die stärkste Hitzewelle seit 43 Jahren, die das Land erfasst hat und die zu einem raschen und starken Anstieg des Energieverbrauchs führte. In manchen Teilen des Landes stieg die Temperatur auf über 40 Grad.

Die anhaltenden Stromausfälle, die mancherorts auch mit einem Zusammenbruch der Wasserversorgung einhergehen, sorgen bei den Bewohnern der Millionenmetropole für großen Unmut. Es kommt immer wieder zu Demonstrationen, Straßenblockaden und Beschwerden gegenüber der Regierung und den Energieversorgern. Anwohner des Viertels Villa Lugano blockierten an mehreren aufeinander folgenden Tagen eine der Hauptverkehrsadern der Stadt, nachdem sie bereits sechs Tage lang weder Strom noch Wasser hatten.