Mord an linkem Kommunalpolitiker in Kolumbien

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Der Stadtrat Gilberto Daza bekämpfte die Privatiserung des Wassers in der Region
Der Stadtrat Gilberto Daza bekämpfte die Privatiserung des Wassers in der Region

Polo en Sucre, Kolumbien. Am vergangenen Samstag ist im Südwesten Kolumbiens der linke Politiker Gilberto Daza Vega überfallen und ermordet worden. Gilberto Daza Vega war Stadtrat von Polo en Sucre, einer Stadt im Departement Cauca. Er gehörte dem Linksbündnis Polo Democrático Alternativo (PDA) an. 

Zwei Vermummte sollen am Samstagabend in das Haus des Stadtrat eingebrochen sein, und nach einem Wortwechsel dreimal auf ihn geschossen haben. Vega wurde in das Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Popayán gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Der Polizeikommandant von Cauca, Ramiro Iván Pérez, hat für Hinweise auf die Mörder eine Belohnung ausgesetzt. Gilberto Vega war seit 14 Jahren Ratsmitglied in Polo en Sucre. Er starb im Alter von 43 Jahren.

In einem Kommuniqué zum Tod Vegas wirft die PDA den Behörden vor, dass bekannt war, dass Vegas wiederholt telefonisch bedroht worden sei. Er habe mehrfach um Polizeischutz gebeten, der ihm jedoch verwehrt worden sei.

Laut der Erklärung der PDA hatte sich Vega zuletzt gegen Pläne der Provinz Cauca für großangelegten Bergbau und gegen eine Privatisierung der Trinkwasserversorgung stark engagiert sowie Informationen gesammelt, um gegen die Erklärung von Sucre zur Freihandelszone vorgehen zu können.

Für Iván Cepeda, Abgeordneter der PDA im Kongress der Republik, dem Nationalparlament, belegt der Tod seines Genossen, dass in Kolumbien für linke Politiker keine Sicherheit garantiert sei. Der mangelnde Schutz für  politische Oppositionelle in dem südamerikanischen Land ist auch eines der zentralen Themen, die bei den seit November 2012 andauernden Friedensgesprächen zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung in der kubanischen Hauptstadt Havanna auf der Agenda stehen.