Panama / Wirtschaft

Ausbau des Panama-Kanals gerät ins Stocken

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Blick auf den Panama-Kanal
Blick auf den Panama-Kanal

Panama-Stadt/Managua. Die Erweiterung des Panamakanals gerät ins Stocken: Das Konsortium Grupo Unido por el Canal (GUPC) hat in einem Schreiben angekündigt, seine laufenden Arbeiten für die Erweiterung des Panamakanals einzustellen, falls geforderte Mehrkosten in Milliardenhöhe nicht von panamaischen Staat getragen werden. Die Unternehmensgruppe setzte der Regierung in Panama-Stadt dafür eine Frist von 21 Tagen. Die Mehrkosten seien entstanden, weil die Behörden den Unternehmen falsche Informationen über die Beschaffenheit des Bodens zur Verfügung gestellt hätten. Die staatlichen Stellen weisen die Forderungen zurück und werfen den Konzernen Baumängel vor. Die Fahrrinne des Kanals sollte in den kommenden Jahren erheblich erweitert werden, um großen Containerschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.

Die vom spanischen Baukonzern Salcyr angeführte Unternehmensgruppe, zu der auch Impregilo aus Italien, Jan De Nul aus Belgien und CUSA aus Panama gehören, begründete diese Entscheidung mit den aufgelaufenen Mehrkosten, die inzwischen 1,2 Milliarden Euro betragen. Das ist etwa die Hälfte der ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten für das Projekt. Sacyr verlangt von der Kanalverwaltung (Autoridad ACT) die Übernahme der Mehrkosten.

Die ACT wies die Forderungen jedoch entschieden zurück und pochte auf bestehende Verträge. Das Konsortium sei dafür verantwortlich, dass sich die Arbeiten von Anfang an um mehrere Monate verzögert hätten, weil es minderwertigen Zement verwenden wollte. Der Bau einer dritten Schleusenanlage, die auch von Supertankern und Kreuzfahrtschiffen genutzt werden kann, sollte bis zum 100. Geburtstag des Kanals im August 2014 abgeschlossen sein. Experten rechnen mit einer Verzögerung bis zum kommenden Jahr, die aktuellen Streitigkeiten könnten die Fertigstellung noch weiter hinausschieben.