Indigenen Häftlingen in Mexiko werden Rechte vorenthalten

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Die indigenen Gefangenen sind mit Diskriminierung, schlechter Gesundheitsversorgung, Mangel an Ressourcen und begrenztem Kontakt zur Familie konfrontiert
Die indigenen Gefangenen sind mit Diskriminierung, schlechter Gesundheitsversorgung, Mangel an Ressourcen und begrenztem Kontakt zur Familie konfrontiert

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) hat berichtet, dass derzeit 8.486 Indigene in den Gefängnissen des Landes festgehalten werden, davon 290 weibliche und 8.196 männliche. Zugleich bekräftigte sie ihr Engagement für die Menschenrechte der indigenen Gefangenen.

Im Rahmen des Programmes zum Schutz der Menschenrechte inhaftierter Indigener würden regelmäßige Besuche in Gefängnissen durchgeführt, um ihnen juristischen Beistand anzubieten und sie über ihre Rechte zu informieren. Im Jahr 2013 habe die Kommission 612 Anträge für die indigenen Gefangenen bei den Bundes- und Landesbehörden und anderen Institutionen eingereicht, unter anderem Gesuche auf "bedingte Entlassung" und Hafterleichterungen.

Im Bericht der CNDH heißt es weiter, die indigenen Gefangenen seien mit Diskriminierung, schlechter Gesundheitsversorgung, Mangel an Ressourcen und begrenztem Kontakt zur Familie aufgrund der meist großen Entfernungen zwischen den Gefängnissen und ihren Gemeinden konfrontiert. Auch würden sie häufig weder über ihre Grundrechte informiert, noch über Möglichkeiten wie eine vorzeitige Entlassung nach den neuen Strafjustizregeln.

Nach Angaben der Kommission, die von Raúl Plascencia Villanueva geleitet wird, wurden bei den Besuchen rechtliche und medizinische Unterlagen überprüft, um die Situation der indigenen Gefangenen zu dokumentieren und ihnen den Beistand zu geben, den sie benötigen. Laut mexikanischer Verfassung steht ihnen, neben anderen Rechten, die Unterstützung durch Dolmetscher und Anwälte zu, die Kenntnis von ihrer Sprache und Kultur haben. In der Realität werde dies jedoch nicht umgesetzt, beklagt die CNDH.