Chile / Menschenrechte

Drohnen überwachen Mapuche in Chile

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Der Dozent und Mapuche-Aktivist Diego Ancalao im Gespräch mit HispanTV
Der Dozent und Mapuche-Aktivist Diego Ancalao im Gespräch mit HispanTV

Ercilla, Chile. Die Indigenen in Araucanía, den südchilenischen Siedlungsgebieten der Mapuche, beklagen die Überwachung ihrer Gemeinden durch Drohnen. Seit einigen Monaten wurden vermehrt Drohnen in Gebieten wie Ercilla gesehen, die bereits mit einer hohen Militärpräsenz aufwarten. Diese unbemannten Luftfahrzeuge sind mit Infrarot- und Wärmekameras ausgerüstet, die eine Überwachung sogar bei Nacht möglich machen.

In einem Interview mit dem iranischen Nachrichtensender HispanTV erläuterte der Mapuche-Aktivist und Dozent Diego Ancalao: "Sie überwachen alles, was in den indigenen Reservaten gemacht wird. Wir finden das unhaltbar, dass der Staat diese Drohnen mit öffentlichen Mitteln gekauft hat. Und vor allem bleibt die Frage offen, warum dies nicht öffentlich bekannt gegeben wurde."

Erst vor einigen Wochen hatten Äußerungen der Regierungssprecherin Cecilia Pérez für Aufsehen gesorgt. In einer Erklärung ließ sie verlauten, dass das Ergebnis, auf das alle hinarbeiten würden, eine "Befriedung der Araucanía" sei. Für die Mapuche, so Ancalao, bedeute diese so genannte Befriedung allerdings den Versuch ihrer Auslöschung, Landaneignungen, massive Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie den Verlust ihrer territorialen Autonomie. Ancalao ordnete die Äußerung der Regierungssprecherin in den Kontext dieser neuen Überwachungsmaßnahme ein.