Präsidentin beklagt "spekulative Attacke gegen Argentinien"

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Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner bei ihrer Ansprache am 12. Februar
Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner bei ihrer Ansprache am 12. Februar

Buenos Aires. Bei einer Ansprache an die Bevölkerung aus dem Regierungspalast "Casa Rosada" hat die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner vor "einer spekulativen Attacke" gegen ihr Land gewarnt.

Sie berief sich dabei auf Aussagen des konservativen Ökonomen Miguel Bein, es habe in den vergangenen Wochen "Versuche der Destabilisierung des Finanzsektors gegeben, mit dem Ziel die Regierung zu stürzen". Die Banken wollten durch die Destabilisierung der argentinischen Währung die Zentralbank zwingen, mit internationalen Währungen in den Markt einzugreifen und damit  ihre Reserven zu erschöpfen. Damit würden sie nicht nur die Regierung "in die Luft sprengen", sondern ganz Argentinien, so Bein.

"Nun spekulieren sie mit den Preisen der Grundbedarfsartikel" so Fernández in ihrer Ansprache. "Ich beglückwünsche die Bevölkerung, dass sie sich durch Anzeigen von Verstößen verteidigt." Seit Mitte Januar sind die Preise ausgewählter Güter des täglichen Bedarfs in Argentinien staatlich festgelegt. Fernández kritisierte vor allem die Supermarktketten, die die Preise in den vergangenen zwei Wochen um bis zu 33 Prozent erhöht hatten. Zu diesen Preiserhöhungen kommt noch ein Mangel an bestimmten Produkten hinzu.

Die Präsidentin griff auch die Justiz an, die Anzeigen von Regierungsseite wegen Verletzung der Preisvorgaben zurückweise und damit die Interessen der großen Unternehmen und nicht der Bevölkerung vertrete.

Bei ihren Bemühungen, der Spekulation Einhalt zu gebieten, hat die argentinische Regierung indes Sanktionen gegen sechs Supermarkt-Ketten verhängt. Bestraft wurden unter anderen Walmart und Carrefour – die beiden größten Einzelhandelsunternehmen weltweit. Diese hatten gegen die Vereinbarung über Höchstpreise für insgesamt 194 Produkte verstoßen, indem sie einige dieser Produkte einfach vom Markt nahmen. Bei Inspektionen in 282 Niederlassungen in der Hauptstadtregion waren 141 Verstöße festgestellt worden.

In den vergangenen Monaten gab es in Argentinien einen starken Verfall der einheimischen Währung gegenüber dem Dollar. Damit erhöhen sich die Kosten von Importen. Von den Preiserhöhungen sind aber auch Produkte betroffen, die nicht importiert werden.