Ecuador / Politik

200 internationale Wahlbeobachter in Ecuador

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23 Präfekte und Vizepräfekte, 221 Bürgermeister, 867 Stadt- und 4079 Gemeinderäte stehen zur Wahl
23 Präfekte und Vizepräfekte, 221 Bürgermeister, 867 Stadt- und 4079 Gemeinderäte stehen zur Wahl

Quito. Am heutigen Sonntag finden in Ecuador die Regional- und Kommunalwahlen statt. Gewählt werden 23 Präfekte und Vizepräfekte, 221 Bürgermeister, 867 Stadt- und 4079 Gemeinderäte. Wahlberechtigt sind über elf Millionen Wählerinnen und Wähler.

In der vergangenen Woche nahmen in der Hauptstadt von Ecuador 200 internationale Wahlbeobachter ihre Arbeit auf. Sie werden heute im ganzen Land verteilt die Wahlen von der Öffnung der Wahllokale bis hin zur Auszählung und Übertragung der Daten in die Zentrale des Wahlrates CNE teilnehmen. Unter den Beobachtern befinden sich zahlreiche Vertreter von Wahlkommissionen der jeweiligen Länder sowie Vertreter aus allen Kontinenten. Die Arabische Liga ist ebenso vertreten wie eine koreanische Delegation, die der Gründung einer globalen Organisation zur Weiterentwicklung der Wahlsysteme und des Austausches von Erfahrungen dienen soll. Vertreter aus Budapest vertreten eine europäische Organisation zur Entwicklung von Wahlsystemen, die nach dem Zerfall des "Sozialistischen Blocks" in Osteuropa gegründet wurde.

Mitarbeiter der nationalen Wahlbehörde Ecuadors (CNE) erläuterten den Delegationen in Seminaren die Ziele und Instrumente des CNE und die Durchführung der Wahlen. Sie legten besonderen Wert auf die Einbeziehung der Menschen mit Behinderungen und dem System der "Wahl zu Hause". Von dieser Einrichtung konnte sich eine Gruppe von Beobachtern in der Stadt Otavalo ein Bild machen. Die Sprecher der verschiedenen Delegationen nahmen an einer Wahl im Gefängnis teil, die am vergangenen Freitag stattfand.

Neben den institutionellen Gruppen, gibt es eine Gruppe von "Unabhängigen". Aus Frankreich ist unter anderem Ignacio Ramonet vertreten. Insgesamt ist die Teilnahme aus Europa gering.

In ausgewählten Gebieten werden am Sonntag elektronische Wahlen mit Systemen aus der Dominikanischen Republik, Russland und Venezuela durchgeführt. Experten aus verschiedenen Ländern beteiligen sich an der Auswertung der Systeme.

Die Kandidaten kämpften bis zum Schluss um jede Wählerstimme. Während in zahlreichen Orten die Stimmverhältnisse voraussehbar sind, gibt es mehrere Städte, wo es um den möglichen Wechsel der Bürgermeister und anderer Funktionen geht. Der Wahlkampf wurde offiziell am Donnerstag beendet.

Die der Opposition nahestehenden Medien kritisieren indes den Präsidenten Ecuadors, Rafael Correa, da er trotz Bitte des Vorsitzenden des Wahlrates nicht auf die Durchführung der samstäglichen Fernsehsendung "Enlace Ciudadano" verzichtete. Darin informiert Correa über seine Arbeit der vergangenen Woche sowie über Projekte und Politik der Regierung. Correa besteht auf sein Recht als Präsident die Bevölkerung zu informieren, während ihm die Kritiker den Missbrauch der Sendung zur Wahlwerbung vorwerfen.