Mexiko: Bildungskonflikt in Oaxaca verschärft sich

normalistas-oaxaca.jpg

CENEO-Aktivisten auf dem Gelände der staatlichen Bildungsbehörde IEEPO
CENEO-Aktivisten auf dem Gelände der staatlichen Bildungsbehörde IEEPO

Oaxaca. Infolge der andauernden Bildungsproteste im südlichen Bundesstaat Oaxaca haben Aktivisten der studentischen Organisation CENEO den Sitz der staatlichen Bildungsbehörde IEEPO in der gleichnamigen Hauptstadt besetzt und verwüstet. Die Lehramtsstudenten fordern von der Bundesregierung Gesprächsbereitschaft sowie die Einrichtung von 800 Arbeitsplätzen für Lehrer.

Schätzungsweise 200 vermummte Aktivisten besetzten den Hauptsitz der staatlichen Bildungsbehörde Oaxacas, um ihren Forderungen an die Bundesregierung Gehör zu verschaffen. Die 1.800 Angestellten verließen umgehend das Gebäude. Dabei wurden einige der Mitarbeiter Zeugen von Sachbeschädigungen seitens der Studenten, die die fehlende Gesprächsbereitschaft und Untätigkeit der staatlichen Autoritären kritisieren. Bei der Aktion legten die Aktivisten Feuer, zerstörten Fensterscheiben und entwendeten einige Fahrzeuge der Bildungseinrichtung. Vertretern der ansässigen Presse wurde der Zugang durch eine Menschenkette erschwert. Die staatliche Polizei, der zuvor die gewaltsame Niederschlagung von Protesten in indigenen Gemeinden der Region zu Last gelegt worden war, griff nicht ein.

Bereits seit zwei Wochen befinden sich die Studenten im Bildungsstreik, ein Gesprächsangebot der Hochschüler wurde von Vertretern der Bildungsbehörde abgelehnt.

Der jüngsten Bildungsreform von Präsident Enrique Peña Nieto entgegneten zivilgesellschaftliche Organisationen immer wieder mit heftiger Kritik. Trotz beachtlicher Investitionen im Bildungsbereich schneiden mexikanische Schüler im OECD-Vergleich eher schlecht ab.