Bundesverdienstkreuz für Generalstaatsanwältin Guatemalas

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Die Generalstaatsanwältin Claudia Paz y Paz
Die Generalstaatsanwältin Claudia Paz y Paz

Guatemala-Stadt. In einem Akt internationaler Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Erfolge überreichte der deutsche Botschafter in Guatamela, Matthias Sonn, vergangene Woche der Generalstaatsanwältin des mittelamerikanischen Landes, Claudia Paz y Paz, das Große Bundesverdienstkreuz. "Diese Anerkennung ist für alle, die wie sie entschlossen, professionell und unabhängig ihre schwierige Aufgabe erledigen. Es ist sowohl eine persönliche als auch eine institutionelle Anerkennung", hob der Botschafter hervor.

Die Amtszeit von Claudia Paz y Paz, vorgesehen bis Dezember 2014, wurde unlängst durch eine fragwürdige Entscheidung des Verfassungsgerichtes auf Mai verkürzt. "Diejenigen, die durch die Fortschritte in der Justiz betroffen sind, haben es eilig, dass ich meinen Posten verlasse", kommentierte sie in einem Interview.

Paz y Paz, die auch die Anklage gegen den ehemaligen Dikator Efraín Ríos Montt wegen Völkermordes vertreten hatte, entschied sich für eine erneute Kandidatur. Darin wird sie von der Menschenrechtsbewegung Guatemalas unterstützt, jedoch von machtvollen Sektoren deskreditiert. Zur Zeit evaluiert die Ernennungskommision die Kandidaturen, von denen sie sechs dem Präsidenten zur Ernennung im Mai vorgeschlägt. Unter anderem kandidiert auch Moisés Galindo, der Anwalt von Ríos Montt.

Auch das UN-Menschenrechtsbüro hob in seinem Jahresbericht die Erfolge der Staatsanwaltschaft unter Claudia Paz y Paz hevor. So würden beispielsweise mehr wissenschaftliche Beweise verwendet und durch das neue Verwaltungsmodell wurden 48 Prozent mehr Fälle vor dem Untersuchungsgericht und 62 Prozent mehr Fälle in Strafgerichten erfolgreich abgeschlossen. Bereits im Jahr 2012 konnte die Staatsanwaltschaft unter Claudia Paz y Paz die Straflosigkeit bei Morden im Vergleich zu 2009 von 95 auf 72 Prozent senken.