Venezuela / Politik

Venezuela: erneut mutmaßliche Paramilitärs festgenommen

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Präsentierte Fotos von einer an Barrikaden der Opposition festgenommenen Person mit Kolumbiens Ex-Präsident Uribe
Präsentierte Fotos von einer an Barrikaden der Opposition festgenommenen Person mit Kolumbiens Ex-Präsident Uribe

Caracas. Der Innen- und Justizminister Venezuelas, Miguel Rodriguez Torres, hat über zwei Festnahmen an Straßenblockaden von Oppositionsgruppen informiert und diese als Hinweise auf die Beteiligung von kolumbianischen Paramilitärs an den gewaltsamen Ausschreitungen präsentiert, die das südamerikanische Land seit Februar des Jahres in Atem halten.

Während der jüngsten wöchentlichen Radiosendung des Präsidenten des Landes, Nicolás Maduro, informierte dessen Minister über Einzelheiten der Festnahmen in den Bundesstaaten Tachira und Zulia, die beide an Kolumbien angrenzen.

Dabei präsentierte Torres Fotos von einem der Festgenommenen in Tarnuniform des kolumbianischen Militärs wie auch bewaffnet und in der Uniform der Paramilitärs AUC. Des Weiteren zeigte er ein Bild, auf dem der mutmaßliche Paramilitär während seiner Armeezeit vom ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe per Handschlag begrüßt wird.

Präsident Maduro sprach daraufhin von einem "Anhaltspunkt der Dimension des Eindringens von Paramilitärs und Terroristen aus Kolumbien in die Gruppen der Rechtsextremen, die die Gewalt in Venezuela betreiben".

Nach Angaben des Innen- und Justizministers wurde eine der Personen im Besitz von falschen Papieren festgenommen, als er die Stadt verlassen wollte. Zuvor sei er an den Barrikaden Protestierender beobachtet worden. Bei dem zweiten Festgenommenen handele es sich um eine wegen Drogenhandels mit Interpol-Haftbefehl gesuchte Person.

Torres wies bei seinen Ausführungen darauf hin, dass eine besondere Situation an Straßenblockaden in Städten unter der Leitung von oppositionellen Bürgermeistern existiere. Bereits mehrfach sind an Barrikaden mit Langwaffen ausgerüstete Personen fotografiert worden.

Wiederholt hat die Regierung Venezuelas Anschuldigungen namentlich gegenüber dem kolumbianischen Ex-Präsidenten Uribe vorgebracht, dessen Verbindungen mit dem Paramilitarismus als sicher gelten. Uribe ist ein scharfer Gegner der sozialistischen Regierung in Venezuela und weiterhin einflussreich in der Politik Kolumbiens. Immer wieder gab es Hinweise, dass Venezuela insbesondere über die an der kolumbianischen Grenze liegenden Bundesstaaten infiltriert wird.