Kuba / Wirtschaft

15 Investoren für Sonderwirtschaftszone Mariel

Kuba räumt 15 Investoren aus Spanien, Russland, Italien, China und Brasilien Priorität ein. Unternehmen sollen im zweiten Halbjahr 2014 ihre Arbeit aufnehmen

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Sonderwirtschaftszone Mariel
Sonderwirtschaftszone Mariel

Havanna. Die Direktorin der Regulierungsbehörde der Sonderentwicklungszone von Mariel (Zona Especial de Desarrollo del Mariel - ZEDM), Ana Teresa Igarza, hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sich über 15 Investoren vor allem aus dem Bereich der traditionellen Industrie, der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und der Biotechnologie in der ZEDM ansiedeln wollen. Die Machbarkeitsstudien der Investitionsprojekte seien laut Igarza bereits "ziemlich ausgereift".  

"Sie sind schon ziemlich weit vorangeschritten, es handelt sich um etwa fünfzehn, mit denen wir eine gemeinsame und sehr persönliche Arbeit leisten, mit dem Ziel, dass baldmöglichst Dokumente vorgelegt werden", äußerte die Direktorin gegenüber Journalisten. Sie nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten.

Igarza, die im Rahmen der Internationalen Baumesse von Havanna zu den Journalisten sprach, erläuterte, dass die Investitionsinteressen in Mariel weiter bestehen und gewachsen seien.

Die Sonderzone von Mariel, deren Leitplan im vergangenen November in Kraft trat, ist eine der Prioritäten um ausländische Investitionen im Land zu steigern. Dies wurde auch nochmals am vergangenen 29. März aus Anlass der Verabschiedung eines neuen Investitionsgesetzes im kubanischen Parlament erklärt.

Die Direktorin der Regulierungsbehörde der Sonderentwicklungszone erinnerte auch daran, dass im Gebiet von Mariel, das sich westlich, in ungefähr 45 Kilometern Entfernung von Havanna befindet, Sonderregelungen gelten werden, die für Investoren größere Vorteile böten und erläuterte Einzelheiten zur Einstellung und Bezahlung von Arbeitskräften.

Nach ihren Angaben gibt es keine "Tarifordnung" in Bezug auf die Personalkosten, sondern dies werde im Vorhinein zwischen den Investoren und einer staatlichen Beschäftigungsagentur ausgehandelt, die Aspekte wie den Wert der Arbeitskraft in der Region und in Kuba berücksichtigen werde.

Von den vereinbarten Aufwendungen solle das arbeitgebende Unternehmen 20 Prozent zur Deckung seiner Mindestausgaben erhalten "und der Rest wird dem Arbeiter zu einem Umrechnungsfaktor von 10 ausgezahlt werden, der bereits gültig und verabschiedet ist." All dies werde bald im öffentliches Amtsblatt publiziert.

Dieser "Umrechnungsfaktor" werde so lange in Kraft sein bis der aktuelle Prozess der Währungsvereinigung in Kuba abgeschlossen ist, wo zurzeit der kubanische Peso (CUP - die offizielle Währung, in der die staatlichen Angestellten ihre Löhne erhalten) und der konvertible Peso (CUC - der dem US-Dollar gleichgestellt ist), in dem viele ausländische Unternehmen ihren Angestellten "Sondervergütungen" zahlen, neben einander existieren.

Zurzeit entspricht ein CUC 24 CUP, der Wechselkurs in Mariel wird jedoch zu einem Faktor von 10 berechnet werden, wodurch ein Gehalt von zum Beispiel 800 Dollar 8.000 kubanischen Pesos entsprechen würde.

Im Rahmen dieses neuen Szenariums der ausländischen Investitionen werden die staatlichen Vermittlungsagenturen keine "gewinnträchtigen" Ziele vertreten, betonte Igarza. Dies solle einen Anreiz für den Investor bilden, weil er weniger zu zahlen habe und auch den Arbeiter motivieren, weil er einen höheren Lohn erhalte als zuvor und damit werde die Produktivität angeregt. Die Normen der Sonderzone sollen eine Politik ermöglichen, die ergebnisfördernd sei und keine "Beschränkung" für ausländische Arbeitskräfte darstelle.