Deutscher Konzern und GIZ erstellen Bergbaukartierung in Honduras

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Umstritten: Bergbau in Honduras
Umstritten: Bergbau in Honduras

Tegucigalpa/Hannover. Das deutsche Unternehmen M&P Geonova und das Schweizer Unternehmen Geoexpert sind mit der Kartierung der Vorkommen von seltenen Erden und Edelmetallen in Honduras beauftragt worden. Ein entsprechender Vertrag wurde am 22. Mai zwischen Vertreter des honduranischen Instituts für Geologie und Bergbau (INHGEOMIN) und Repräsentanten der genannten Unternehmen unterzeichnet. Laut dem Direktor von INHGEOMIN, Agapito Rodríguez, wird die Initiative durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert und offenbar auch finanziert.

Das INHGEOMIN stellt Daten und Techniker zur Verfügung, welche die Unternehmensmitarbeiter in den verschiedenen Regionen des Landes begleiten. Nach Abschluss der Kartierung wird die verwendete technische Ausrüstung im Wert von über 300.000 US-Dollar für künftige Erkundungen an Honduras gespendet. Die Studie soll drei Jahre dauern und zur Identifikation der in Honduras vorhandenen Mineralien dienen.

Bergbauprojekte sind in Honduras und ganz Lateinamerika sehr umstritten. Die Kritiker verweisen auf die wiederholte Verletzung von Indigenen- und Menschenrechten sowie die gravierenden Umweltschäden, die durch den Abbau unter Einsatz hochgiftiger Chemikalien verursacht werden. Durch die Verabschiedung des neuen Bergbaugesetzes in Honduras Anfang 2013, welches unter anderem den besonders umweltschädlichen Tagebau wieder erlaubt, befürchten Beobachter zahlreiche neue Landkonflikte. In Honduras sind aktuell 530 Bergbauprojekte genehmigt und weitere 300 warten auf eine Freigabe. Diese Konzessionen umfassen circa 20 Prozent des landesweiten Territoriums und wurden ohne die Zustimmung oder Information der betroffenen Bevölkerung vergeben.

Bereits in der Vergangenheit haben Bergbauprojekte in Honduras zu gravierenden Umweltschäden und Landkonflikten zwischen der lokalen Bevölkerung und Bergbauunternehmen geführt. Die bekanntesten Fälle sind die Miene San Martin im Siriatal und der neuerliche Konflikt in Nueva Esperanza. Dabei verweisen Kritiker immer wieder auf die Rolle honduranischer Behörden, wie dem Sekretariat für natürliche Ressourcen und Umwelt (SERNA), welchem unter anderem die Vertuschung von Ergebnissen verschiedener Umwelt- und Gesundheitsstudien vorgeworfen wird.

Bereits in der Vergangenheit wurde die GIZ, vor allem von indigenen Organisationen, aufgrund ihrer Aktivitäten in Honduras stark kritisiert, so zum Beispiel in Zusammenhang mit Projekten des Waldschutzes (REDD+) und ihrer Rolle in der honduranischen Region Moskitia.