Verfassungsreform in El Salvador anerkennt indigene Völker

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Vertreter der indigenen Völker in El Salvador forderten seit Jahren die Anerkennung ihrer Rechte
Vertreter der indigenen Völker in El Salvador forderten seit Jahren die Anerkennung ihrer Rechte

San Salvador. Das Parlament El Salvadors hat einer Verfassungsreform zugestimmt, die erstmals die indigenen Völker des Landes explizit anerkennt und den Staat verpflichtet, eine Politik "zur Förderung der Entwicklung aller originären Gemeinschaften im nationalen Territorium" zu verfolgen. In dem Text des entsprechenden Verfassungsartikels heißt es weiter, das Land werde zielgerichtete Maßnahmen ergreifen, um die ethnische Identität der indigenen Bevölkerung "zu erhalten und zu entwickeln".

Der Vorsitzende des Parlaments, Sigfrido Reyes, bewertete die Reform als "eine große Errungenschaft" nicht nur für die indigenen Völker, sondern für die gesamte Gesellschaft El Salvadors. Der Politiker gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich "diese Anerkennung in direkten und konkreten Maßnahmen niederschlagen wird", damit die Indigenen "ihre Identität, ihre Sprache, ihre Religiosität und andere Aspekte, die sie als originäre Völker auszeichnen" bewahren können. In dem mittelamerikanischen Land leben die Völker der Náhuas, Pipiles, Lencas, Kakawiras und Maya Chortís, deren kulturelle Rechte nun erstmals ausdrücklich in der Verfassung Aufnahme finden.

Die Änderung des Artikels 63 der Verfassung aus dem Jahr 1983 wurde mit den Stimmen von 54 der insgesamt 84 Abgeordneten ratifiziert, womit sie das notwendige Quorum von zwei Dritteln der Stimmen erreichte.