Proteste in Lateinamerika gegen Israels Gaza-Offensive

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Die Friendensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien und Rigoberta Menchú aus Guatemala fordern das sofortige Ende der israelischen Bombardements
Die Friendensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien und Rigoberta Menchú aus Guatemala fordern das sofortige Ende der israelischen Bombardements

Buenos Aires / Santiago de Chile. In vielen Ländern Süd- und Zentralamerikas protestieren Bürger und zivilgesellschaftliche Organisationen gegen den Bombenangriff Israels auf den Gazastreifen. Vergangene Woche versammelten sich allein in Buenos Aires rund tausend Menschen zum friedlichen Protest vor der Botschaft von Israel. Aufgerufen hatte das "Komitee der Solidarität mit dem Volk Palästinas". Es setzt sich aus Organisationen wie der "Ständigen Versammlung für Menschenrechte" oder der "Argentinisch-Palästinensischen Föderation" zusammen.

Mit Parolen wie "Israel lügt" verurteilten die Demonstrierenden die "unmenschliche Aggression gegen die Bevölkerung des Gazastreifens". Von der Regierung forderten sie in einem Manifest, Argentinien als Mitglied des UN-Sicherheitsrats solle sich für die Einhaltung internationaler Rechte und die Wahrung des Friedens einsetzen. Das Freihandelsabkommen (TLC) zwischen dem Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) und Israel müsse zudem ausgesetzt werden. An der Versammlung beteiligten sich auch Abgeordnete der Regierungspartei Frente para la Victoria (FpV).

Ein weiteres Zeichen der Ablehnung des israelischen Vorgehens setzten 64 Intellektuelle aus der ganzen Welt, unter denen sich die Menschenrechtsverteidiger und Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien und Rigoberta Menchú aus Guatemala, befinden. Sie forderten von Israel, die Bombardierung Palästinas zu stoppen. Dieser Appell gilt auch den Vereinten Nationen. Die Organisation solle ein Waffenembargo ähnlich dem gegen das ehemalige Apartheitsregime beschließen und die militärischen Beziehungen zu Israel beenden.

Am Wochenende mobilisierten chilenische Studentenverbände unter anderem von den Universitäten Universidad de Chile, Universidad Católica und Universidad de Santiago de Chile Proteste in der Hauptstadt. Auch Initiativen in den sozialen Medien vereinen Stimmen der Sympathisanten von Palästina. So ist etwa eine Forderung, die über den Twitter-Kanal #FueraEmbajadorIR zu lesen ist, den israelischen Botschafter David Dadonn in Chile auszuweisen. Laut der Nachrichtenagentur AFP gab es ebenfalls Demonstrationen vor den israelischen und palästinensischen Botschaften in den Hauptstädten Venezuelas und El Salvadors, Caracas und San Salvador. Bislang sollen bei dem erneuten bewaffneten Konflikt im Nahen Osten rund 500 Menschen getötet und über 3.000 verletzt worden sein.