Rubem César Fernandes erhält Hessischen Friedenspreis

Wiesbaden. Der Brasilianer Rubem César Fernandes wurde am Donnerstag "für sein unermüdliches Engagement gegen Gewalt und für soziale Entwicklung in den Favelas von Rio de Janeiro" mit dem Hessischen Friedenspreis 2014 ausgezeichnet.

Landtagspräsident Norbert Kartmann würdigte den diesjährigen Träger des Hessischen Friedenspreises, der zum zwanzigsten Mal vergeben wurde.

Mit seiner Wohltätigkeitsorganisation 'Viva Rio' habe Rubem César Fernandes das Leben der Menschen in den Favelas von Rio de Janeiro auf vielfältige Art und Weise positiv beeinflusst. Viva Rio stehe für den Kampf gegen Gewalt und Armut.

"Die Sammlung und Vernichtung von Waffen aus Privatbesitz, die Viva Rio 2001 durchführte, ist beispielsweise immer noch die weltgrößte Aktion dieser Art. Die Tätigkeit von Viva Rio durchdringt viele Ebenen und wird so dem selbstgesetzten Anspruch gerecht, der 'Förderung einer Kultur des Friedens'", wird der Landtagspräsident und CDU-Politiker in einer Pressemitteilung des Landtags zitiert.

Rubem César Fernandes werde für seine Arbeit gegen die Gewalt in Rio de Janeiro geehrt, so Professor Dr. Michael Brzoska, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg,  in seiner Laudatio.

"Auch in Rio de Janeiro ist die Gewaltrate im internationalen Vergleich immer noch hoch. Aber sie ist in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken. 1994 lag die Gewaltrate bei fast 70 Prozent, inzwischen liegt sie bei etwa 25. Immer noch sehr viel, aber immerhin ein Rückgang von mehr als 60 Prozent." Rio habe weiterhin riesige Probleme mit Gewalt, aber es seien große Fortschritte gemacht worden. "Die Arbeit von Rubem César Fernandes und Viva Rio, die dazu in erheblichem Maße beigetragen haben, zeigt, dass und wie es gelingen kann, der Gewalt in Großstädten erfolgreich entgegen zu wirken", so Brzoska.