Protest gegen Landraub bei Agrarprojekt in Mosambik

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Homepage von "ProSavana"
Homepage von "ProSavana"

Maputo/Brasília/Tokio. Mehrere Nichtregierungsorganisationen haben sich auf einer Konferenz in der Hauptstadt Mosambiks, Maputo, gegen das multistaatliche Agrarprojekt ProSavana ausgesprochen. Dies berichtet die brasilianische Nachrichtenagentur Brasil de fato in ihrer neuesten Ausgabe.

Demnach wenden sich rund 250 Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Mosambik, Brasilien und Japan vehement gegen die Durchführung des Projekts in Mosambik.

Das zwischen diesen Ländern im Rahmen einer trilateralen Entwicklungskooperation geplante Projekt zielt auf die großflächige Nutzbarmachung landwirtschaftlicher Flächen in Mosambik ab. Dabei sollen die dort herrschenden klimatischen Bedingungen genutzt werden, die denen der Cerrado-Region in Brasilien ähneln. Vor diesem Hintergrund wollen die Planer auf brasilianische Erfahrungen zurückgreifen. Kritiker werfen den Organisatoren des Vorhabens vor, mit diesem Projekt industrieller Landwirtschaft, wie sie in Brasilien in den vergangenen Jahrzehnten gewinnbringend für die großen Farmer praktiziert wurde, in Mosambik Landkonflikte und den Landraub zu fördern.

Nach dem Bericht von Brasil de fato hatten Betroffene und Nichtregierungsorganisationen bereits im August 2013 einen offenen Protestbrief veröffentlicht, in dem sie den Landraub in Mosambik durch brasilianische und japanische Firmen kritisierten. In den betroffenen Regionen Nampula, Zambézia und Niassa würden Kleinbäuerinnen und -bauern durch die im Projekt ProSavana engagierten Firmen ihr Land widerrechtlich entzogen.

Laut Ana Paula Taucale, der Vizepräsidentin der mosambikanischen Landarbeiterorganisation União Nacional dos Camponeses de Moçambique (UNAC), wurden den Kleinbäuerinnen und -bauern allein in der Region Monapo, in der Provinz Nampula, 3.000 Hektar Land  durch ProSavana weggenommen. Dort seien bereits 10.000 Familien enteignet worden, so Taucale.

Die Kleinbauernorganisationen fordern den Stopp des Projekts und die Einführung staatlicher Unterstützungen für Landwirte mit geringer Produktion.