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Kolumbien und EU schließen Militärabkommen

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Die EU beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an Projekten in ländlichen Gebieten Kolumbiens
Die EU beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an Projekten in ländlichen Gebieten Kolumbiens

Bogotá. Die kolumbianische Regierung und die Europäische Union (EU) haben ein Abkommen geschlossen, durch das Militärs des südamerikanischen Land an sogenannten Krisenmanagement-Operationen der EU in Drittländern teilnehmen können. Dies berichtet die kolumbianische Tageszeitung El Espectador unter Berufung auf offizielle Quellen.

Das Dokument wurde am gestrigen Dienstag vom kolumbianischen Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón und der Botschafterin der EU in Kolumbien, María Antonia van Gool, unterzeichnet.

"Dies ist ein sehr wichtiger Fortschritt in der Entwicklung unserer Zusammenarbeit im Krisenmanagement und erkennt die besondere Erfahrung Kolumbiens sowie die Bedeutung dieses Landes auf regionaler Ebene an", heißt es in in einem Kommuniqué Van Gools. Die Vereinbarung biete eine Rechtsgrundlage, um die Beteiligung von Kolumbien bei "zivilen und militärischen Krisenoperationen der EU in Drittländern" zu erleichtern und zu regeln. Kolumbien spiele bereits eine wichtige Rolle für die Stabilität von Haiti und bei anderen Missionen wie im Sinai und in Sierra Leone, so die Botschafterin weiter.

Kolumbien wird nun nach Chile das zweite lateinamerikanische Land, das eine Vereinbarung unterzeichnet, welches ihm die Beteiligung an Krisenoperationen der EU ermöglicht.

Die EU führt zivile und militärische Missionen im Kosovo, Libyen, Mali, Palästina, Georgien, Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, in Bosnien-Herzegowina, Somalia, der Zentralafrikanischen Republik und in Mali durch.

Im Sommer des Jahres 2013 hatte die Ankündigung der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos über einen Kooperationsvertrag mit der NATO heftige Kritik im Inland sowie in anderen lateinamerikanischen Ländern ausgelöst. Die geplante Vereinbarung wurde schließlich im Juni dieses Jahres durch das kolumbianische Repräsentantenhaus gestoppt.