Kolumbien / Politik

Guerillas in Kolumbien für gemeinsamen Friedensprozess

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Der Oberkommandierende der ELN, Rodríguez Bautista im Video vom vergangenen Wochenende
Der Oberkommandierende der ELN, Rodríguez Bautista im Video vom vergangenen Wochenende

Bogotá. Die kolumbianische Guerillaorganisation Armee der Nationalen Befreiung (ELN) und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) wollen die beiden Dialog-Prozesse mit der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos zusammenführen, um ein Friedensabkommen zu erreichen.

In einer Erklärung der ELN auf ihrer Webseite heißt es, es habe wichtige Zusammenkünfte mit den FARC gegeben, bei denen dies vereinbart worden sei. Zwar gebe es unterschiedliche Schwerpunkte und Besonderheiten bei den Gesprächen mit der Regierung. Der gemeinsame Ansatz sei dennoch, "Zwei Prozesse und ein einziges Ziel", da es um den Frieden in Kolumbien gehe.

Die Regierung Santos und die FARC führen bereits seit November 2012 Friedensverhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna und haben Vereinbarungen hinsichtlich der Landfrage, der politischen Partizipation und der illegalen Drogen erreicht.

Am 10. Juni dieses Jahres hatten Kolumbiens Regierung und die ELN in einem gemeinsamen Kommuniqué den Beginn von Sondierungsgesprächen für formelle Vehandlungen bekannt gegeben.

Santos sprach damals von zwei Themen: Die Opfer des Konflikts und die politische Beteiligung der Gesellschaft. Der Oberkommandierende der ELN, Rodríguez Bautista, sagte in einem Video am vergangenen Wochenende, man sei sich in diesen Bereichen einig. Es habe weitere Treffen gegeben und weitere Themen seien besprochen worden. "Es war ein wichtiger und manchmal schwieriger Prozess, die Gesprächsagenda zu entwickeln und einig zu werden", so der Anführer der Rebellengruppe, die nach den FARC die zweitgrößte Guerillaorganisation in Kolumbien ist. Man müsse sich bewusst sein, dass die Konfrontation seit mehr als 50 Jahren andauere und dass "wahrhaftige Gegner miteinander sprechen."

Ohne genauer anzugeben, wo und wann die offiziellen Verhandlungen beginnen werden, bekräftigte Rodríguez Bautista die Bereitschaft der ELN, den begonnen Prozess fortzusetzen. "Die Dringlichkeit, einen Weg für den Frieden in Kolumbien zu finden, hat es möglich gemacht, dass wir uns hinsetzen und reden, um den unverzichtbaren Weg der politischen Lösung des Konflikts zu finden", fügte er hinzu. Der Guerillakommandant beharrte erneut auf einem bilateralen Waffenstillstand, den Santos mehrfach abgelehnt hat. Dieser Waffenstillstand sei dringend nötig für den Friedensprozess und könne die Schäden des Konflikts deutlich lindern. Auch darin bestehe Einigkeit mit den FARC.