Venezuela / Soziales

Erneut Hilfe für Gaza aus Venezuela

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Die venezolanische Delegation trifft in Amman ein
Die venezolanische Delegation trifft in Amman ein

Caracas/Amman. Venezuela hat erneut 1,3 Tonnen humanitäre Hilfsgüter für den Gaza-Streifen geliefert. Dies ist bereits der dritte Konvoi dieser Art. Am 11. September schickte die Regierung von Präsident Nicolás Maduro mehr als 50 Tonnen Hilfsgüter, darunter Medikamente, Nahrung und Kleidung. Der Gaza-Streifen war im Juli und August dieses Jahres von israelischen Streitkräften angegriffen worden. Dabei kamen mehr als 2.000 Palästinenser ums Leben. Ein Viertel der Bevölkerung musste ihr Haus verlassen, mindestens 100.000 Menschen sind zwei Monate nach Vereinbarung eines Waffenstillstandes noch immer obdachlos. Nach Angaben der Vereinten Nationen müssen dringend 89.000 Wohnungen, 226 Schulen sowie mehrere Krankenhäuser und Fabriken neu gebaut sowie Wasser- und Abwassersysteme instand gesetzt werden.

Mit der neuen Hilfslieferung traf auch eine Delegation der Lateinamerikanischen Schule für Medizin "Salvador Allende" (ELAM) ein. Sie kommt in der jordanischen Hauptstadt Amman mit palästinensischen Jugendlichen zusammen, die in Venezuela studieren möchten. Die  Regierung Maduro hat 100 Stipendien zugesagt. Vorgesehen sind weitere 100 Stipendien für ein Studium der Ingenieurwissenschaften.

Die ELAM in Mariche im Bundesstaat Miranda war im Jahr 2007 vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez eröffnet worden. Venezuela hatte zwei Jahre zuvor ein Abkommen mit Kuba geschlossen, wo die erste Hochschule dieser Art bereits 1999 die Arbeit aufnahm, und das Konzept übernommen. Auch kommt die Mehrzahl der Dozenten aus Kuba. Die ELAM soll in erster Linie Lateinamerikaner zu "humanistischen Ärzten" für die Arbeit in ihren Gemeinden ausbilden. Das Angebot richtet sich an junge Menschen, die aus ökonomischen Gründen oder weil sie an abgelegenen Orten leben, keinen Zugang zu Hochschulbildung haben. An der ELAM in Venezuela hat der erste Jahrgang im vergangenen Dezember seinen Abschluss gemacht. Die Teilnehmer kamen aus 42 Ländern, darunter auch aus Afrika und Palästina. Jährlich werden rund 1.000 Studierende aufgenommen.