Cartagena/Caracas. In Kolumbien ist Leiva Padilla Mendoza alias “El Colombia” verhaftet worden, einer der mutmaßlichen Mörder des sozialistischen Abgeordneten Robert Serra und seiner Begleitern Maria Herrera. Dies bestätigte am vergangenen Freitag die Innen-und Justizministerin Venezuelas, Carmen Meléndez. Die venezolanischen Behörden hätten bereits die Auslieferung beantragt. Nun werde verstärkt nach dem ebenfalls gesuchten Farinhes Palomino, alias "El Eme", gefahndet, der sich gemeinsam mit Leiva Padilla in Cartagena aufgehalten haben soll, so die Ministerin.
Padilla, ein kolumbianischer Staatsbürger, soll der Anführer der paramilitärischen Bande gewesen sein, die Serra und Herrera am 1. Oktober im Haus des Politikers in Caracas ermordet hat. Gegen ihn lag ein Interpol-Haftbefehl vor. Wie die Tageszeitung Últimas Noticias berichtet, habe er bei seiner Festnahme einen venezolanischen und einen kolumbianischen Personalausweis besessen. Eine Woche zuvor war in Venezuela bereits die Ehefrau von "El Colombia", Neyra Palomini, verhaftet worden. Sie soll die Mobiltelefone besorgt haben, die von der Bande bei dem Verbrechen benutzt worden seien. Bislang wurden zehn Verdächtige festgenommen, vier weitere werden noch mit Haftbefehl gesucht.
Unterdessen hat Freddy Bernal, der Vorsitzende der "Präsidialen Kommission für die Polizei-Revolution" bekannt gegeben, dass derzeit 29 Polizeieinheiten untersucht würden und bei drei von ihnen bereits "tiefgreifende Unregelmäßigkeiten" festgestellt wurden. Die von Präsident Nicolás Maduro Ende Oktober eingesetzte Kommission soll gegen Korruption und Kriminalität innerhalb der Sicherheitskräfte vorgehen und grundlegende Änderungen in den Polizeistrukturen des Landes in die Wege leiten. Auslöser war die Erschießung von fünf Mitgliedern eines Kollektivs durch Angehörige der Kriminalpolizei CICPC und die Tatsache, dass zwei Beamte der Stadtpolizei von Caracas (Policaracas) an der Ermordung von Serra und Herrera beteiligt waren. Bernal, Parlamentsabgeordneter der regierenden Sozialistischen Partei PSUV, erläuterte, es liefen Ermittlungen unter anderem wegen "Belästigung, Erpressung und anderen Delikten" gegen Angehörige lokaler Polizeibehörden. Auch habe er sich mit den Leitern der Nationalen Bolivarischen Polizei (PNB) getroffen, um die notwendige Umstrukturierung durchzuführen und "für eine umfassende Sicherheit" zu arbeiten. Man werde "sehr hart im Kampf gegen die Korruption sein", sagte er.