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Weiterer Kommandant der FARC nach Havanna entsandt

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Joaquín Gómez,  Kommandant des "Bloque Sur" der FARC, nimmt an den Verhandlungen über einen bilateralen Waffenstillstand und die Demobilisierung der Guerilla teil
Joaquín Gómez, Kommandant des "Bloque Sur" der FARC, nimmt an den Verhandlungen über einen bilateralen Waffenstillstand und die Demobilisierung der Guerilla teil

Havanna. Mit Joaquín Gómez ist das fünfte Mitglied des Generalsekretariats der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) in Havanna eingetroffen, um an den Verhandlungen zwischen der Friedensdelegation der Guerilla und der Regierung Kolumbiens teilzunehmen. Eine Pressemitteilung des Büros der kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos hat dessen ausdrückliche Billigung bekannt gegeben.

Gómez ist Kommandant des "Bloque Sur" der FARC und trat die Nachfolge von Raúl Reyes an, einem der historischen Führer der ältesten Guerilla Lateinamerikas, der bei einem Bombardement der kolumbianischen Streitkräfte auf dem Territorium Ecuadors im März 2008 getötet worden war. Er wird in Havanna in der Fachkommission der Friedensverhandlungen tätig, in der unter anderem über einen bilateralen Waffenstillstand und die Demobilisierung der Guerilla verhandelt wird.

Die Ankunft dieses FARC-Führungsmitglieds ist medial besonders beachtet worden, weil Gegner des Prozesses anführen, der "Bloque Sur" der Rebellen sei am Frieden nicht interessiert, da er eng mit dem Drogenhandel verbunden sei. Die USA haben auf dessen Kopf mehrere Millionen US-Dollar ausgesetzt.

Beobachter stellen nun fest, dass es den FARC "an innerem Zusammenhalt" nicht mangele. Die Anwesenheit dieses weiteren Mitglieds des Generalsekretariats würde den im November 2012 begonnenen Verhandlungsprozess beschleunigen. Die Regierung Santos rechne für das Jahr 2015 mit einer den Krieg beendenden Vereinbarung mit den FARC. Der Leiter der Regierungsdelegation in Havanna, Humberto de la Calle, versicherte seinerseits, dass in der Fachkommission höchstrangige Militärs mitarbeiten.