Kolumbien / Politik

Kolumbiens Regierung und FARC verhandeln wieder

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Zusammenkunft der Delegationen bei den Friedensgesprächen in Havanna
Zusammenkunft der Delegationen bei den Friedensgesprächen in Havanna

Havanna. Die Delegationen der Regierung und der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) haben in einem gemeinsamen Kommuniqué die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen für den 2. Februar angekündigt. Man habe die zeitliche Abfolge und die Verfahrensweise für die erste Gesprächsrunde des Jahres 2015 vereinbart, heißt es darin weiter.

Die Vertreter der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der Guerilla waren zuvor vom 15. bis zum 18. Januar zusammengetroffen, um Details der Tagesordnung zu besprechen. Vereinbart wurde, dass die Teilnehmer der Historischen Kommission des Konflikts und seiner Opfer am 10. Februar ihre Berichte vorlegen und die Berichterstatter eine zusammenfassende Einschätzung der Ergebnisse abgeben. Die Gespräche beider Delegationen mit der zweiten Gruppe von Frauenorganisationen im Rahmen der Arbeit der Kommission für Geschlechterfragen ist für den 11. Februar vorgesehen.

Während dieser ersten Verhandlungsrunde im neuen Jahr soll außerdem das weitere Vorgehen der Kommission diskutiert werden, die sich derzeit mit dem Punkt "Ende des Konflikts" befasst.

Die Regierung Kolumbiens und die FARC verhandeln seit über zwei Jahren in der kubanischen Hauptstadt Havanna, um ein Ende des seit 50 Jahren andauernden Krieges zu erreichen. Dieser hat nach aktuellsten Schätzungen der Regierung allein in den vergangenen 30 Jahren 6,8 Millionen Opfer gefordert – darunter gewaltsam Vertriebene und Verschwundene, Verhaftete und Gefolterte und 230.000 Tote.

Nach der Gefangennahme von General Rubén Darío Alzate durch die FARC im vergangenen November suspendierte die Regierung die Verhandlungen. Erst nach Alzates Freilassung kamen die Delegationen Anfang Dezember wieder zusammen, um zunächst über eine "Deeskalation" der Auseinandersetzung zu sprechen. Seit dem 20. Dezember 2014 halten die FARC eine einseitige unbefristete Waffenruhe ein. Präsident Santos signalisierte vergangene Woche erstmals die Bereitschaft seiner Regierung zu einem bilateralen Waffenstillstand noch während der Friedensgespräche.