Allianz indigener Organisationen in Ecuador wiederbelebt

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Vertreter der Indigenen Allianz für die Bürgerrevolution vereinbarten das erste landesweite Arbeitstreffen für den 30. und 31. Januar. Links mit Hut: Franklin Columba
Vertreter der Indigenen Allianz für die Bürgerrevolution vereinbarten das erste landesweite Arbeitstreffen für den 30. und 31. Januar. Links mit Hut: Franklin Columba

Quito. In Ecuador hat die "Indigene Allianz für die Bürgerrevolution" ihre Aktivitäten wieder aufgenommen. Ende dieses Monats findet das erste landesweite Arbeitstreffen des Bündnisses statt. Wie sein Koordinator Franklin Columba in einem Radiointerview gegenüber Ecuador Inmediato erläuterte, wollen sich die teilnehmenden Organisationen an der Gestaltung von Gesetzen beteiligen. Wichtig seien Vorhaben, die "liegen geblieben sind". Dazu zählen unter anderem Projekte im Agrarsektor wie das Boden- und Samengesetz, die Ernährungssouveränität, aber auch Interkulturalität und Plurinationalität, so Columba.

Neben Indigenen gehören dem Zusammenschluss auch Kleinbauern und Afro-Ecuadorianer an. Fenocin, eine Organisation, die diese Sektoren vertritt, will damit einen Beitrag zur Zusammenarbeit der sozialen Bewegungen in Ecuador leisten, die sich "konstruktiv in die Entwicklung des Landes einbringen." Nach Auffassung Columbas ist der Ansatz, den der Verband der Indigenen Nationalitäten Ecuadors (Conaie) vertrete, nicht zeitgemäß. Es müsse darum gehen, die Interessen aller Ecuadorianer zu vertreten und nicht einzelner Gruppen. Die Allianz hat Conaie eingeladen, sich zu beteiligen. Der Verband, der zu Beginn der Regierung von Alianza PAIS die Bürgerrevolution unterstützte, ist jetzt eine der Oppositionsgruppen, die die Regierung massiv kritisiert. Columba bezweifelt die Repräsentativität der Organisation für die Interessen der Indigenen in Ecuador.

Die Initiative zur Wiederbelebung des Bündnisses, das seit 2006 besteht, ging von Mitgliedern der regierenden Alianza PAIS aus. In den kommenden Wochen finden im ganzen Land Diskussionen und Befragungen zu verschiedenen Gesetzesvorhaben der Regierung durch die Indigene Allianz statt. Für Columba ist das Projekt eine gute Gelegenheit, sich direkt an der Formulierung von Gesetzesinitiativen zu beteiligen. Die bisherige Verweigerung der Conaie sei nicht produktiv. Ein Conaie-Sprecher kritisiert die Initiative und bezeichnete die Organisationsvertreter als "indigene Maskottchen" von Ecuadors Präsident Rafael Correa.