Kolumbien / Wirtschaft

Facebook startet neue App in Kolumbien

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Mark Zuckerberg und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos am 14. Januar 2014 in Bogotá
Mark Zuckerberg und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos am 14. Januar 2014 in Bogotá

Bogotá. Mark Zuckerberg, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Facebook, hat gemeinsam mit Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos den Start einer neuen mobilen App bekannt gegeben, das dem US-Konzern einen exklusiven Markt beim Zugang der Bevölkerung zum Internet einräumen soll. Mit der App "Internet.org" werden Nutzer, sofern sie den Anbieter Tigo gebucht haben, zukünftig über ihr Mobiltelefon kostenlosen Zugang zu ausgewählten Diensten erhalten.

Zu diesen gehören außer Facebook selbst die Google-Suche, Wikipedia und Regierungsseiten sowie die Seiten von Facebooks Providerpartnern. Kolumbien ist mit mehr als 20 Millionen Nutzern eines der Länder Lateinamerikas mit der größten Facebook-Verbreitung.

Das Programm, das sich zum Ziel gesetzt hat, Milliarden neuer Nutzer für das Internet zu erreichen, ist außer in Kolumbien bereits in Sambia, Kenia, Tansania und Ghana in Gang gesetzt worden. Bisher gehören die Mobilfunkfirmen Samsung, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera und Qualcomm zu den Unterstützern.

In einem Grundsatzpapier hat Zuckerberg seine Investitionen mit dem "Menschenrecht auf Internetzugang" begründet. Die dabei angestrebte Bindung an den US-Konzern steht in Widerspruch zur Netzpolitik anderer lateinamerikanischer Länder wie Brasilien, Kuba und Venezuela.